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Studierende stehen in einer Unibibliothek an Bücherregalen.

© Getty Images/iStockphoto

Lernzeiten von Studierenden: Mediziner und Juristen lernen am längsten

Die meisten Studierenden bevorzugen die eigene Wohnung als Ort zum Lernen. Doch die eifrigsten Lernenden trifft man in der Bibliothek.

31 Stunden – so viel Zeit wenden Studierende in einer typischen Vorlesungswoche insgesamt für ihr Studium auf, wie eine Studie des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung (HIS HE) ergibt. 12,6 Stunden gehen dabei für Lehrveranstaltungen drauf, 18,3 Stunden für das Selbststudium. Befragt wurden 3045 Vollzeitstudierende in Deutschland.

Der beliebteste Ort zum Lernen ist demnach eindeutig die eigene Wohnung. Zwei Drittel der Befragten gaben an, ausschließlich oder überwiegend zu Hause zu lernen – während ein Drittel die Hochschule als Lernort bevorzugt. Zwischen den verschiedenen Fächergruppen schwanken indes die Präferenzen für Lernorte und der Gesamtaufwand fürs Studium. So lernen Studierende der Medizin, Rechts-, Agrar- und Naturwissenschaften nicht nur insgesamt am längsten, Mediziner sind mit 42 Stunden die Spitzenreiter. Diese Fächergruppen sind auch diejenigen, die die meiste Zeit des Selbststudiums in der Hochschule verbringen (25 Stunden).

"Zu Hause besser konzentriert"

Der favorisierte Ort zum Lernen ist für sie die Bibliothek. Gerade in diesen Fächern müsse viel Fachliteratur in der Bibliothek geliehen werden, heißt es in der Studie. Für die Hochschule als Lernort spricht in den Augen vieler Studierende auch die Pflege sozialer Kontakte.

Wer das „Homeoffice“ vorzieht, gibt als Begründung meist an, sich zu Hause besser konzentrieren zu können. Auch sei hier ein flexibleres Lernen möglich. Die Antworten hängen zudem stark von den Rahmenbedingungen der Hochschulen ab. Wo nach Meinung der Studierenden eine gute Ausstattung und genügend ruhige Arbeitsplätze vorhanden sind, bevorzugen sie eher das Selbststudium an der Uni. Wer einen kurzen Anfahrtsweg zur Hochschule hat, gibt mit 36 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich häufig an, die Uni als Lernort zu bevorzugen. An der Spitze der Heimlerner stehen Lehramtsstudierende, unter denen das Selbststudium dreimal so viel Zeit in Anspruch nimmt wie ihre Präsenz- und Lernzeit an der Hochschule.

Die vorhergehende Auflage der Umfrage war 2013 erschienen. Seitdem hat sich wenig geändert. Gegenüber Untersuchungen seit 1991 zeigt sich aber ein Rückgang der im Studium aufgewendeten Lern- und Präsenzzeiten. Damals lag der studienbezogene Zeitaufwand noch bei rund 37 Stunden pro Woche. Das Schlusslicht bilden in der aktuellen Studie übrigens Studierende der Sozial- und Kulturwissenschaften an Universitäten mit knapp 27 Stunden pro Woche.

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