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Wissen: Magnetische Seife

Entwicklung britischer Chemiker könnte bei Ölverschmutzungen eingesetzt werden.

Forscher der Universität Bristol haben eine Seife entwickelt, die sich mit Magneten steuern lässt. Sie hoffen, dass die Technik zum Beispiel eingesetzt werden kann, um Ölverschmutzungen auf See zu entfernen.

Seifen (oder chemisch korrekt: Tenside) werden vor allem genutzt, um Öle im Wasser aufzulösen. Sie bilden winzige Fetttröpfchen, die dann entfernt werden können. Deshalb suchen Forscher schon lange nach Wegen, Seifen von außen zu steuern.

Seifen, die auf Licht, Temperaturänderungen oder Kohlendioxid reagieren, gibt es bereits. Nun haben die Wissenschaftler um Julian Eastoe erstmals eine Seife entwickelt, die auf Magnetfelder reagiert. Dazu lösten die Forscher Eisen in Tensiden, die denen in Mundwasser oder Weichspülern ähneln. Mit Hilfe eines Magneten konnte die neue Seife dann etwa vom Boden eines Gefäßes mit einer organischen Lösung nach oben geholt werden, schreiben die Forscher im Fachblatt „Angewandte Chemie“.

Am internationalen Forschungszentrum Institut Laue-Langevin in Grenoble wiesen die Forscher nach, dass winzige eisenreichen Tröpfchen in der Flüssigkeit Ursache der magnetischen Eigenschaften sind.

„Aus einem kommerziellen Winkel betrachtet, sind diese Flüssigkeiten für Haushaltsprodukte zwar noch nicht reif“, sagt Eastoe. Trotzdem könne der Nachweis, dass magnetische Seifen möglich seien, künftig zu zahlreichen Anwendungen führen. Und der Industriechemiker Peter Dowding, der an der Studie nicht beteiligt war, sagt: „Die Möglichkeit, das Tensid nach dem Einsatz wieder zu entfernen, erweitert die denkbaren Anwendungen in umweltsensiblen Bereichen wie zur Reinigung von Ölverschmutzung, bei der in der Vergangenheit Bedenken erhoben wurden.“ kkp

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