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In einem Langzeitversuch mussten Rhesusaffen Diät halten; der Effekt war schwächer als von den Forschern erwartet.

© dpa

Medizin: Affen auf Diät leben nicht länger

Auch eine jahrelange Diät kann das Leben nicht verlängern. Das belegt eine Langzeitstudie mit Rhesusaffen. Doch die mageren Tiere bekamen später Alterskrankheiten und hatten eine bessere Immunabwehr.

Die Affen auf Diät sind zwar dünner gewesen als die Kontrolltiere und es traten bei ihnen einige Alterskrankheiten etwas später ein. Das hatte aber keine deutlichen Auswirkungen auf ihre Lebenserwartung.

Das amerikanische National Institute on Aging (NIA) hatte die Langzeitstudie 1987 begonnen. Zentrale Frage war: Leben die Rhesusaffen länger, wenn sie jahrelang auf Diät gesetzt sind, so wie es bei Mäusen und Ratten mehrfach nachgewiesen wurde? Wenn die Primaten in Gefangenschaft leben und genug zu futtern bekommen, werden sie im Durchschnitt 27 Jahre alt. „Eine Diät mit 30 Prozent weniger Kalorien hat die Überlebensfähigkeit nicht verbessert“, schreibt nun das Team um den Experimental-Gerontologen Rafael de Cabo in „Nature“.

In einer ersten Untersuchungsgruppe waren die Tiere bereits zu Beginn der Studie 16 bis 23 Jahre alt. Die asketisch lebenden Tiere hätten insgesamt nicht länger gelebt als die Tiere in der Kontrollgruppe, berichten die Forscher. „Weder Männchen noch Weibchen profitierten von der Kalorienreduktion.“

In einer zweiten Studie wurden 86 Rhesusaffen ab einem Alter von einem bis 14 Jahren beobachtet: Von 40 auf Diät gesetzten Tieren seien bisher 8 (20 Prozent) an Alterskrankheiten gestorben, von den 46 nicht hungernden Tieren 11 (24 Prozent). Abgesehen von diesem kleinen Unterschied seien die Zahlen noch nicht endgültig, schreibt das Team. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten Jahren ein deutlich anderer Effekt auf das durchschnittliche Überleben auftreten wird, sei sehr gering.

Umsonst war das Hungern dennoch nicht. Die Diät habe Vorteile für die Gesundheit gebracht. Die wenig fressenden Tiere bekamen zum einen später Alterskrankheiten. Zum anderen sei unter den mageren Tieren aus der jüngeren Gruppe auch die Immunantwort auf eine Entzündung in der Mundhöhle besser gewesen und Krebs sei seltener aufgetreten. dpa

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