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Medizin: Alarm im Immunsystem

Der Lasker-Preis für medizinische Grundlagenforschung geht an einen Franzosen und drei Amerikaner.

Der Entdecker einer Gruppe von Zellen, die das Immunsystem gegen eindringende Mikroben aktivieren, hat den Lasker-Preis für medizinische Grundlagenforschung gewonnen. Ralph Steinman (64) von der New Yorker Rockefeller- Universität habe mit dem Fund der dendritischen Zellen vor 34 Jahren ein neues Forschungsgebiet eröffnet, würdigte die Lasker-Stiftung den Immunologen. Dendritische Zellen leiten eine maßgeschneiderte Immunabwehr in die Wege.

Hohe Erwartungen knüpft die Medizin vor allem an klinische Versuche, in denen dendritische Zellen das Immunsystem zum Kampf gegen Krebstumoren und den Aids-Erreger HIV ankurbeln. Tumorzellen verfügen über Tricks, mit denen sie es dendritischen Zellen schwer machen, sie zu erkennen und das Immunsystem zum Gegenschlag zu aktivieren.

Der Lasker-Preis für klinische Forschung geht an den Franzosen Alain Carpentier (74) vom Hopital Europeen Georges Pompidou in Paris und Albert Starr (81) vom Providence Health System in Portland (Oregon). Die Chirurgen entwickelten künstliche Mitral- und Aortaklappen für das Herz, mit denen sie „das Leben von Millionen herzkranker Menschen verlängert und verbessert haben“, teilte die Stiftung mit. Vor ihren Herzklappen überlebte kein Patient länger als drei Monate mit einer künstlichen Klappe. Jährlich bekommen 300 000 Menschen diese Klappen eingesetzt.

Der Lasker Public Service Award ehrt Anthony Fauci (66), Direktor des US-Nationalen Instituts für Allergie und Infektionskrankheiten, für seine Arbeit zu Aids und Bioterrorismus. Die Preise sind mit je 150 000 Dollar (108 000 Euro) dotiert und gelten als „amerikanischer Nobelpreis“. 72 Lasker-Preisträger bekamen später den Nobelpreis, davon allein 17 in den vergangenen 20 Jahren. dpa

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