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Medizin: Allergien: Tropfen und Tabletten statt Spritzen

Tränende Augen und zugeschwollene Nasen, juckende Ausschläge und auch Atemnot – jeder fünfte Erwachsene und sogar jedes vierte Kind in Deutschland ist mittlerweile von einer Allergie betroffen. Jetzt gibt es neue Ansätze.

„Unser großes Ziel ist die Umkehr dieses epidemiologischen Trends“, sagte der Charité-Mediziner Ulrich Wahn im Vorfeld des heute beginnenden Allergologenkongresses. Dazu gebe es vielversprechende Ansätze, etwa bei den bisher kritisch beurteilten Immuntherapien, bei denen Allergene nicht gespritzt, sondern als Tropfen oder Tabletten unter die Zunge gelegt werden. „Es gibt drei Produkte einer neuen Medikamentengeneration, deren Wirkungen sehr gut dokumentiert sind. Damit erreichen wir eine Beschwerdeminderung von 40 Prozent“, berichtet Wahn. Viele Kinderärzte befürworten die Immuntherapie mit Allergen-Tabletten, weil sie einfacher zu verabreichen sind. Andererseits fehle die Kontrolle, ob die Tabletten auch regelmäßig eingenommen werden.

Dringend raten Experten jedoch bereits heute allen Insektenstich-Allergikern zu einer Hyposensibilisierung. Dabei wird Bienen- oder Wespengift über Monate und Jahre hinweg in geringen Dosen verabreicht, so dass der Körper nicht mehr überreagiert. Die Erfolgsquote liege inzwischen bei 99 Prozent. dpa

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