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Medizin: Geplanter Kaiserschnitt verdoppelt Risiko

Ein geplanter Kaiserschnitt verdoppelt nach einer Studie der Universität Genf das Sterberisiko für den Säugling. Bei normalen Geburten sterbe ein Kind von 1000, bei geplanten Kaiserschnitt-Geburten seien es zwei.

Ein geplanter Kaiserschnitt verdoppelt nach einer Studie der Universität Genf das Sterberisiko für den Säugling. Bei normalen Geburten sterbe ein Kind von 1000, bei geplanten Kaiserschnitt-Geburten seien es zwei. Die Ursachen sehen die Forscher in vorgezogenen Geburtsterminen bei Kaiserschnitten und Problemen mit der Lunge.

Sie kritisieren, dass die Kaiserschnittraten weltweit sprunghaft ansteigen und die dabei auftretenden Komplikationen oft nicht beachtet oder verharmlost würden. Die Genfer Studie ist die weltweit größte Untersuchung, bei der Geburtsarten verglichen und dabei die Schwangerschaftsdauer berücksichtigt wurde.

Ein Team um den Mediziner Riccardo Pfister hatte dafür im Universitätskrankenhaus Genf 56 549 Geburten aus den Jahren 1982 bis 2004 analysiert. Berücksichtigt wurden Schwangerschaften, die mindestens 34 Wochen gedauert hatten. In den 22 Jahren verdoppelte sich der Anteil der Kaiserschnitte auf 20 Prozent.

Die Forscher stellten fest, dass das Sterberisiko für Kinder bei Kaiserschnittgeburten stark erhöht war. Bei geplanten und notfallmäßigen Kaiserschnitten zusammen betrug die Sterberate 5,7 Promille, wie sie im Fachblatt „Pediatrics“ schreiben. Bei normalen Geburten lag das Sterberisiko bei nur einem Promille – es starb also eines von tausend Kindern. Die geplanten, ohne medizinische Not vorgenommenen Kaiserschnitte waren 2,1 Mal tödlicher für die Säuglinge als die Spontangeburten. dpa

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