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Medizin: Vogelgrippe könnte zu einer weltweiten Gefahr werden

Demnach reichen nur fünf Mutationen im Erbgut des Erregers, damit sich dieser per Tröpfcheninfektion auch von Mensch zu Mensch verbreiten kann, berichten Forscher.

Die nötigen Veränderungen könnten innerhalb eines einzigen Virustyps entstehen, eine Vermischung verschiedener Virus-Unterarten sei nicht nötig, schreibt ein Team internationaler Wissenschaftler im Fachmagazin „Science“ (Band 336, Seite 1534). In den Experimenten ließen sich die Erreger allerdings mit Medikamenten bekämpfen und auch die verfügbaren Impfstoffe wirkten. Bisher ist das Virus vor allem für Vögel gefährlich.

Die Vogelgrippe bezeichnet Infektionen mit Influenza A-Viren des Typs H5N1. „H“ und „N“ sind die Abkürzungen für Eiweißstücke auf der Hülle der Viren. Sie treten in Varianten auf, die durchnummeriert sind. Der H5N1-Virustyp wurde in den späten 1990er Jahren erstmals bei Vögeln in Asien entdeckt. Von dort breitete er sich nach Europa, Afrika und in den Nahen Osten aus. Das Virus ist für die Vögel sehr gefährlich; ein Großteil der infizierten Tiere stirbt.

1997 steckten sich in Hongkong erstmals auch Menschen an und starben. Bis heute sind gut 600 Erkrankungen beim Menschen nachgewiesen. Sie hatten alle engen Kontakt zu Geflügel.

Experten fürchten, dass das Virus mutiert und so eine Ansteckung zwischen Menschen wahrscheinlich wird. Eine weltweite Ausbreitung des gefährlichen Erregers, eine Pandemie, könnte die Folge sein. Die Forscher um Sander Herfst vom Erasmus Medical Center in Rotterdam (Niederlande) untersuchten deshalb, welche Mutationen im Erbgut der Viren nötig sind, um eine Übertragung per Tröpfcheninfektion zu ermöglichen. dpa

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