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Wissen: Mehr Geld für Forschung nur mit Superuni? HU-Vize sieht „Junktim“/ Senator dementiert

Bekommt Berlins Forschung nur dann zusätzliches Geld aus dem Masterplan, wenn die Universitäten ihren Widerstand gegen die Superuni aufgeben? Es gebe ein „Junktim“, sagte gestern Michael W.

Bekommt Berlins Forschung nur dann zusätzliches Geld aus dem Masterplan, wenn die Universitäten ihren Widerstand gegen die Superuni aufgeben? Es gebe ein „Junktim“, sagte gestern Michael W. Linscheid, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität, im Akademischen Senat (AS) der Hochschule. Bis 2011 sind im Masterplan 150 Millionen Euro zusätzlich aus Landesmitteln für die Forschung eingeplant. Mit dem Geld sollen unter anderem knapp gescheiterte Vorhaben aus der Exzellenzinitiative und Anschubfinanzierungen für große Forschungsvorhaben finanziert werden.

Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) wies die Wahrnehmung, das Geld sei an die Gründung der geplanten Tochtereinrichtung für Spitzenforschung gebunden, zurück. Auf Anfrage sagte er dem Tagesspiegel: „Es geht darum, eine optimale Lösung für die Verteilung des Geldes zu finden.“ Sinnvoller als die Mittel durch seine Verwaltung oder durch „Proporzrunden der Betroffenen“ verteilen zu lassen, sei es, Empfehlungen durch das wissenschaftliche Beratergremium des geplanten Instituts – unter Umständen durch den Vorstand – erstellen zu lassen. Bis zur Gründung des Instituts seien aber auch „Einzelentscheidungen“ über eine Bezuschussung von Forschungsprojekten mit Geld aus dem Masterplan denkbar. Sollten sich die Berliner vom „Charme“ des neuen Instituts entgegen seinen Erwartungen nicht überzeugen lassen, würden die Millionen aus dem Masterplan dennoch fließen, sagte Zöllner.

Zur Verbesserung der Lehre erwartet die HU für die kommenden drei bis vier Jahre etwa vier Millionen Euro zusätzlich, berichtete Uwe Jens Nagel, der amtierende Vizepräsident für Lehre der HU im AS. Mit ähnlichen Summen würden auch die TU und die FU rechnen. Details wollte der Berliner Senat am gestrigen Abend mit den Hochschulen aushandeln, Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Die HU will das Geld für zehn vorgezogene Berufungen von Frauen in wenig feminisierten Fächern und für Berufungen von Frauen im Tenure track ausgeben. Ein Großteil der Mittel solle aber in Tutorien fließen, so Nagel.

HU-Präsident Christoph Markschies unterstrich im AS erneut, er werde auch nach dem Scheitern der HU in der dritten Förderlinie des Elitewettbewerbs an seinem Zukunftskonzept festhalten. Die Gutachter hätten die HU „ausdrücklich ermuntert“, den von ihnen „außerordentlich gelobten Antrag“ umzusetzen. Markschies will das Gutachten, das in wenigen Tagen der Uni offiziell verfügbar sei, auf breiter Basis in den Gremien diskutieren. Neben dem Konzil will der AS gemeinsam mit dem Beirat des Präsidenten die Hinweise der Gutachter diskutieren. akü

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