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Eine Pflegerin hält einem Altenheim die Hand einer Bewohnerin (Symbolbild).

© Oliver Berg/dpa

Menschen sterben später: Lebenserwartung steigt in Berlin deutschlandweit am stärksten

Seit Anfang der Achtzigerjahre ist die Lebenserwartung in manchen Bundesländern um bis zu neun Jahre gestiegen: Im Osten stärker als im Westen. Und am stärksten in Berlin.

Die Lebenserwartung in Deutschland ist laut einem Zeitungsbericht seit Anfang der 1980er Jahre um bis zu neun Jahre gestiegen. Das schreiben die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf eine Auswertung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung im Auftrag des Versicherungsverbands GDV. Am stärksten stieg die Lebenserwartung demnach in Berlin. Sie sei bei Geburt heute fast neun Jahre höher als noch im Jahr 1982.

Ähnlich sieht es der Auswertung zufolge in Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern und in den anderen ostdeutschen Bundesländern aus. Damit seien die Chancen, länger zu leben, im kompletten Osten in den vergangenen Jahrzehnten am deutlichsten gestiegen, vor allem seit der deutschen Einheit 1990. Am wenigsten verändert hätten sich in dieser Zeit die Lebensperspektiven in Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Aber auch dort sei die Lebenserwartung bei Geburt rund sechs Jahre höher als in den 1980er Jahren.

Spitzenreiter ist laut Bericht unverändert Baden-Württemberg. Dort betrage die Lebenserwartung bei Geburt aktuell fast 82 Jahre. 1982 seien es 75 Jahre gewesen - schon damals der deutsche Spitzenwert. Auch in den meisten anderen westdeutschen Ländern lebten die Menschen länger als im Osten.

Zu den wichtigsten Gründen für eine steigende Lebenserwartung zählten eine bessere gesundheitliche Versorgung, die Ernährung und die in den vergangenen Jahrzehnten geringere Umweltverschmutzung. „Entscheidend war vor allem der medizinische Fortschritt“, sagte Sebastian Klüsener, einer der Experten des Max-Planck-Instituts.So hätten Herz-Kreislauf-Erkrankungen seit Beginn der 70er Jahre durch technischen Fortschritt in Westdeutschland deutlich besser behandelt werden können als noch in den 60er Jahren. Diesen Fortschritt habe es zwar auch in der damaligen DDR gegeben, aber in deutlich geringerem Maße, so Klüsener. Nach 1990 habe sich die Versorgung auch in Ostdeutschland deutlich verbessert. (kna)

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