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Nationaler Bildungsbericht: Mehr Bildung, aber nicht für alle

In Deutschland gibt es einen Trend zu „mehr Bildung“. Doch bislang bildungsferne Gruppen sind von dieser Entwicklung weiterhin ausgeschlossen.

Das geht aus dem Nationalen Bildungsbericht hervor, der am Freitag in Berlin präsentiert wurde. Der Bericht wird von Bund und Ländern gefördert und von einer Gruppe von Wissenschaftlern durchgeführt, federführend ist das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). So ist der Anteil der unter dreijährigen Kinder, die eine Kita besuchen, weiter gestiegen. Immer mehr Schulabsolventen machen das Abitur oder das Fachabitur, nämlich 57 Prozent. Die Zahl der Studienanfänger ist in den vergangenen 13 Jahren um rund 200 000 auf über eine halbe Million gestiegen. Doch jedes dritte Kind in Deutschland wächst in mindestens einer Risikolage für schlechtere Bildungschancen auf, das heißt, es hat arbeitslose, armutsgefährdete oder bildungsferne Eltern. Haben die Eltern einen niedrigen Schulabschluss, nehmen deren Kinder seltener an zusätzlichen Bildungsangeboten teil, etwa an Musikkursen. Allerdings ist der Anteil von Kindern, die in einer Risikolage aufwachsen, leicht gesunken: von 32,4 Prozent im Jahr 2005 auf 29,1 Prozent im Jahr 2012.

Ausländische Jugendliche haben im Schnitt weiter große Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf. Fast die Hälfte wird nach der Schule vom Übergangssystem aufgefangen, von den deutschen Jugendlichen trifft das nur auf jeden Vierten zu. Die 30- bis 35-Jährigen mit Migrationshintergrund haben fünf mal so häufig keinen allgemeinbildenden Schulabschluss und drei Mal so häufig keinen beruflichen Bildungsabschluss wie die anderen Personen in dieser Altersgruppe. Der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund steigt dabei weiter an. Von den unter 6-Jährigen hat gu ein Drittel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund.

Die Forscher fordern mehr Qualität bei den Kitas, den Ausbau der Ganztagsschule mit verbindlichen Standards, Reformen beim Übergangssystem sowie eine Strategie, die darauf reagiert, dass es angesichts der steigenden Zahl von Studierenden nicht zu einer Konkurrenz mit dem Berufsbildungssystem kommt.

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