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Im Blick. Die Bibliothek der Beuth-Hochschule Berlin.

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Neues CHE-Ranking: Berliner Hochschulen sind mäßig in der Lehre

In der Lehre mittelprächtig, bei der Forschung teils stark: So lässt sich das Abschneiden der Berliner Hochschulen beim neuen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zusammenfassen.

Dessen Ergebnisse veröffentlichte am Dienstag der Studienführer der „Zeit“, die Ergebnisse sind online hier zu finden. Neu bewertet wurden vor allem Jura und Wirtschaftsfächer. Das Ranking vergleicht über 300 Hochschulen, es fließen statistische Daten genauso wie Urteile von Studierenden, Professorinnen und Professoren ein. Die Hochschulen werden jeweils in eine Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe eingeteilt. An dem Ranking entzündet sich auch immer wieder methodische Kritik, wie dass die Einteilung in drei Leistungsgruppen gar nicht trennscharf erfolgen kann. Hier eine Auswahl der Ergebnisse.

Gute Lehre und gute Forschung - in Jura zusammen schwer

Jura: In der Lehre sieht es in Berlin mau aus. Die Freie Universität (FU) landet bei der Studierbarkeit, bei der Betreuung und der Studiensituation in der Schlussgruppe. Auch an der Humboldt-Universität (HU) fühlen sich die Studierenden schlecht betreut, im Mittelfeld liegt sie bei der Studierbarkeit und der Studiensituation. Dafür hat die HU eine sehr gute Reputation in der Forschung (FU: Mittelfeld). Auffällig ist, dass es  bundesweit keine Uni schafft, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung Spitzenwerte zu erreichen. Von der Tendenz her geht eine gute Lehre mit einer schwächeren Forschung einher und umgekehrt. In der Lehre stehen unter anderem die Hamburger Bucerius Law School, Halle, Passau, Jena, Mannheim und teils auch die Viadrina-Universität Frankfurt/Oder an der Spitze. In der Forschung sehen die befragten Professoren bei ihrer Reputationswertung neben der HU auch Freiburg, Heidelberg und Köln vorn.

Die Ergebnisse für BWL und VWL

Betriebswirtschaftslehre: Licht und Schatten in Berlin. Unter den drei Unis sticht die FU positiv bei den Absolventen in der Regelstudienzeit heraus, die Technische Universität (TU) bei der Einwerbung von Drittmitteln. Am unteren Ende fallen die negativen Bewertungen für die HU bei der Studiensituation und bei der Studierbarkeit auf. Ansonsten liegen FU, TU und HU im Mittelfeld. Top (Drittmittel/Regelstudienzeit) wie Flop (Studiensituation und Studierbarkeit) auch für die Uni Potsdam. Besonders gut sieht die Lage wieder an der Viadrina aus, die Spitzennoten in der Lehre erhält und damit unter den staatlichen Unis mit Mannheim und Eichstätt bundesweit führend ist.

Unter den Berliner Fachhochschulen glänzt die private SRH-Hochschule, die fast durchgehend in der Spitzengruppe liegt. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) wird für die internationale Ausrichtung und den Praxisbezug ihres Studiengangs gelobt. Letzteres zeichnet auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) aus. Bei der Studierbarkeit und der Studiensituation liegen beide FHs im Mittelfeld. Anders als die SRH schneidet die private bbw-Hochschule mittel bis schwach ab.

VWL: Bundesweit sind Mannheim und Bayreuth vorn

Volkswirtschaftslehre: Hier verteilen die Berliner Studierenden eher schwache Noten. Alle drei Unis (HU, FU, TU) liegen beim Wissenschaftsbezug des Studiums und der Studiensituation insgesamt in der Schlussgruppe, sonst fast durchgehend im Mittelfeld. Immerhin schließen an der FU mehr Absolventen in der Regelstudienzeit ab als im Bundesschnitt. Die HU-Forscher veröffentlichen besonders viele Publikationen. Bundesweit liegen Mannheim und Bayreuth mit (fast) durchgehend sehr guten Bewertungen vorne.

Die Ergebnisse für Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsrecht

Wirtschaftsingenieurwesen: An den Berliner Hochschulen sind die Studierenden ziemlich unzufrieden. An der TU fühlen sie sich schlecht betreut, auch die Studiensituation insgesamt beurteilen sie negativ. Bei anderen Kriterien wie Studierbarkeit oder internationale Ausrichtung ihres Studiengangs sehen sie die TU im Mittelfeld. So schätzen die Studierenden bei den Fachhochschulen auch die HTW ein, Berlins größte FH. Düster sieht es für die Beuth-Hochschule und die HWR aus, die bei den Lehrkriterien durchweg in der Schlussgruppe landen. Überhaupt scheinen angehende Wirtschaftsingenieure bundesweit ihr Studium kritisch zu beurteilen. Mehr gute als schwache Noten erhalten unter den Universitäten nur Augsburg, Clausthal, Duisburg-Essen, Magdeburg und Wuppertal. Punkten kann auch die BTU Cottbus-Senftenberg: Die Studierenden loben die Betreuung, überdurchschnittlich viele schaffen das Studium in der Regelzeit.

Wirtschaftsrecht: Beim Wirtschaftsrecht erreicht die HWR bei der internationalen Ausrichtung und bei den Regelstudienzeitabsolventen die Spitze, bei den Absolventen auch die HTW.

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