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NEUTRINOS: Kontaktscheue Elementarteilchen

Anfang des 20. Jahrhunderts stießen Physiker auf eine merkwürdige Erscheinung: Beim Beta-Zerfall, dem Zerfall des Neutrons in ein Proton und ein Elektron, schien Energie verloren zu gehen.

Anfang des 20. Jahrhunderts stießen Physiker auf eine merkwürdige Erscheinung: Beim Beta-Zerfall, dem Zerfall des Neutrons in ein Proton und ein Elektron, schien Energie verloren zu gehen. Als Erklärung postulierten Wolfgang Pauli und Enrico Fermi die Existenz eines elektrisch neutralen, damals als masselos angenommenen Teilchens, das die fehlende Energie aufnehmen sollte. Es erhielt den Namen

„Neutrino“. Ein Vierteljahrhundert dauerte es, bis es den Wissenschaftlern gelang, das kontaktscheue Teilchen tatsächlich im Experiment nachzuweisen. Denn im Gegensatz zu anderen Elementarteilchen tritt es kaum mit Materie in Wechselwirkung. So können die Teilchen problemlos ganze Planeten durch-

queren
. Von 100 Milliarden Neutrinos, die durch die Erde fliegen, wird im Schnitt nur ein einziges von einem Atomkern eingefangen.

Die Physiker benötigen daher große Detektoren, um Neutrinos nachzuweisen. Zahlreiche Experimente deuten inzwischen darauf hin, dass Neutrinos nicht, wie ursprünglich angenommen, masselos sind, sondern eine – wenn auch geringe – Ruhemasse besitzen. Diese ist vermutlich etwa eine Million Mal kleiner als die Masse von Elektronen. kay

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