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Aufgezeigt. Die OECD veröffentlicht jedes Jahr den Bericht "Bildung auf einen Blick".

© dpa

OECD-Bericht: Mehr Chancengleichheit durch Kita-Besuch

Die OECD bescheinigt Deutschland Fortschritte bei der Chancengleichheit in der Bildung. Das führt die Organisation auf den Ausbau der frühkindlichen Bildung zurück.

Deutschland hat „gute Fortschritte“ bei der Chancengleichheit durch Bildung gemacht. So steht es in der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die OECD führt die positiven Entwicklungen in Deutschland besonders auf den Ausbau der frühkindlichen Bildung zurück. Im Jahr 2013 hätten bereits 93 Prozent der Dreijährigen an Programmen der frühkindlichen Bildung teilgenommen, 2005 waren es erst 80 Prozent (hier geht es zur gesamten Studie).

Viele Zweijährige werden in der Kita betreut

Deutlich über dem OECD-Schnitt lag Deutschland im Jahr 2013 mit einer Betreuungsquote von 59 Prozent der Zweijährigen (OECD: 39 Prozent).  Unter den Vier- und Fünfjährigen nähmen inzwischen fast alle an vorschulischen Bildungsangeboten Teil. In der Studie „Bildung auf einen Blick“ werden jedes Jahr die Bildungssysteme von 34 OECD-Ländern und einer Reihe von Partnerländern untersucht (hier die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr).

Besonders Kinder mit Migrationshintergrund würden von frühkindlicher Bildung profitieren. Die Pisa-Studie der OECD zeige, dass Schülerinnen und Schüler, die mindestens ein Jahr in der Kita waren, in den meisten Ländern bessere Leistung erbrachten als diejenigen Schüler, die nicht an der vorschulischen Bildung teilnahmen. Die OECD lobt Deutschland auch für seinen Personalschlüssel in der frühkindlichen Bildung. Eine Lehrkraft habe im Schnitt fünf Kinder zu betreuten, in der Vorschulbildung zehn Kinder. Nur in wenigen Ländern, darunter Estland, Island, Neuseeland und das Vereinigte Königreich sei die Quote noch günstiger.

OECD-weit bleibt die Chancengleichheit eine Herausforderung

In zu vielen OECD-Ländern sei Chancengleichheit durch Bildung aber weiterhin eine große Herausforderung, erklärte Angel Gurría, der Generalsekretär der OECD: „Der Traum von guter Bildung für alle ist noch keine Realität.“ Dabei sei der fehlende Zugang zu hochwertiger Bildung „die stärkste Form sozialer Ausgrenzung. So wird verhindert, dass Menschen von wirtschaftlichem Wachstum und sozialem Fortschritt profitieren.“

Zwar hätten heute 41 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in den OECD-Ländern einen höheren Bildungsabschluss. Aber weniger als 60 Prozent aller Erwachsenen ohne Sekundarabschluss hätten einen Arbeitsplatz – während 80 Prozent der Erwachsenen mit tertiärem Abschluss einen Job haben. Auch beim Einkommen schlügen die unterschiedlichen Bildungsniveaus durch.

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