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Olbertz kandidiert: Die ersten Reaktionen sind positiv

Die Humboldt-Universität wählt am 20. April einen neuen Präsidenten. Jan-Hendrik Olbertz soll als einziger Kandidat antreten.

Jan-Hendrik Olbertz wollte sich nach dem offiziellen Bekanntwerden seiner Kandidatur nicht öffentlich äußern. Er wolle „die guten Spielregeln einhalten“, sagte er auf Anfrage. „Jedenfalls freue ich mich sehr, dass ich ernsthaft für diese außerordentlich reizvolle Aufgabe in Betracht gezogen werde.“

Erste Äußerungen aus der HU sind positiv: „Olbertz ist ein ganz vorzüglicher Kultusminister und eine sehr respektable Wahl für die HU“, sagte der Philosoph Volker Gerhardt. Ein Präsident habe zu verwalten und zu repräsentieren – und das werde Olbertz sicher sehr gut machen. Gerhardt hat den Minister als Redner bei der Verleihung des Nietzsche-Preises in Naumburg erlebt und ist bis heute beeindruckt „wie er sich auf diesen Philosophen eingestellt hat“. Als Politiker habe Olbertz ganz offensichtlich „die Sensibilität für die Wissenschaft nicht verloren“.

„Ein erfahrener, routinierter Wissenschaftsmanager“, sagt auch Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Neben dem Ministeramt sei wichtig, dass Olbertz die Franckeschen Stiftungen, ein Zentrum kultureller, wissenschaftlicher und sozialer Einrichtungen in Halle, geleitet habe. So verfüge Olbertz „genau über das Profil, das die Universität jetzt braucht“. Beim Stabwechsel müsse gewährleistet sein, dass sich die HU für den Elitewettbewerb gut aufstellen könne. Falls Markschies bis Ende des Jahres weitermache, solle er mit Olbertz „vernünftig kooperieren“.

Der Mathematik-Professor Andreas Griewank findet die Wahl „ausgezeichnet“: „Es besteht die realistische Erwartung, dass Olbertz die Uni geschlossen hinter sich bringt.“ Auch könnten die Chancen der HU im Exzellenzwettbewerb mit Olbertz steigen. Selbst wenn die HU es auch diesmal nicht schaffen sollte, werde Olbertz der Uni nutzen. Ihre inneren Strukturen müssten möglichst bald reformiert werden. Allerdings habe Olbertz die Aussicht, noch bis Dezember im Schatten des Amtsinhabers Christoph Markschies zu stehen, „sportlich“ genommen. Griewank findet es zwar schade, dass nur ein Kandidat an der HU zur Auswahl steht. Allerdings sei das nicht anders zu machen gewesen.

Erich Thies, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, kennt Olbertz als „intelligent, authentisch und durchsetzungsfähig“: „Das ist genau, was die HU jetzt braucht.“ Thies ist wie Olbertz Erziehungswissenschaftler, nach der Wende wurde er an die HU berufen. „Mit Olbertz hat die HU jetzt endlich die Chance, dahin aufzurücken, wo sie hingehört: in den Bereich der exzellenten Unis, die dann auch so heißen“, sagt Thies. „Das wird nach den vielen verlorenen Jahren nicht ganz einfach.“

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