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16 Bundesländer - 16 Schulsysteme. So will es der bundesdeutsche Föderalismus.

© dpa

Online-Petition: Appell gegen Kleinstaaterei im Schulwesen

Weg mit dem Bildungsföderalismus, fordert eine neue Initiative. Ab sofort kann man unterschreiben.

Mittelschule, Oberschule, Sekundarschule, „Realschule plus“ – wer steigt da noch durch? Am wenigsten Eltern, die mit ihren Kindern von einem Bundesland in ein anderes umziehen müssen: Der bundesdeutsche Bildungsföderalismus hat viele Kritiker, und dazu gehören auch mobile Familien. Sie müssen sich nicht nur an neue Bezeichnungen und Schulformen gewöhnen, sondern auch an unterschiedliche Prüfungs- und Versetzungsordnungen, abweichende Lehrpläne und sich sogar mit einem unterschiedlichen Beginn der Schulpflicht abfinden. Dagegen richtet sich eine neue Initiative aus Berlin.

Berlins Lehrer des Jahres 2013, Robert Rauh, hat den Appell initiiert.
Berlins Lehrer des Jahres 2013, Robert Rauh, hat den Appell initiiert.

© Susanne Vieth-Entus

„Schluss mit der Kleinstaaterei im Schulwesen!“ lautet der Appell, den der Berliner Pädagoge, Autor und Moderator Robert Rauh angestoßen hat. Ab sofort werden auf der Homepage www.schul-gerecht.de Unterschriften für den Appell gesammelt. Rauh, der 2013 Lehrer des Jahres wurde, hat aus allen 16 Bundesländern Erstunterzeichner versammelt.

„ Um künftig Chancengleichheit, Mobilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit abzusichern, sollten die schulischen Rahmenbedingungen bundesweit vereinheitlicht werden“, heißt es in dem Appell. Die Vereinheitlichung dürfe jedoch jedoch nicht auf Kosten der „vielfältigen pädagogischen Konzepte und regionalen Besonderheiten“ führen. Diese Balance sei die „größte Herausforderung bei der Abschaffung der Kleinstaaterei“., heißt es in dem Appell. Als erste Schritte werden die Aufhebung des Kooperationsverbotes und die Einberufung eines Deutschen Bildungsforums empfohlen, das Empfehlungen für die Umsetzung der Zentralisierung entwickeln soll.

Den Abschied vom Schulföderalismus hatte Robert Rauh bereits in seinem jüngst erschienenen Buch "Schule, setzen, sechs" gefordert, in dem er Vorschläge für eine Verbesserung des deutschen Bildungssystems unterbreitete. Rauh bildet Lehrer aus und unterrichtet an einem Lichtenberger Gymnasium. Der Historiker ist zudem Schulbuchautor.

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