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Oologie: Formschöne Biophysik

Nicht die Schale, sondern die Haut darunter bestimmt die Form eines Eis.

Die Eihaut direkt unter der Schale ist für die Form eines Eis entscheidend. Das zeigt ein einfaches Experiment: Legt man ein Ei in Essig, hat diese Säure nach wenigen Tagen den Kalk der Eischale vollständig aufgelöst. Wäscht man nun den entstandenen Schlamm aus Kalzium-Salzen weg, bleibt eine wabbelnde Masse übrig, die immer noch die typische Form eines Eies hat, weil der Essig die Eihaut nicht angreift.

Ein Modell zeigt den Forschern um Mary Stoddard von der Princeton University die Kräfte, die der Eihaut ihre Form geben. Eine entscheidende Rolle spielt der Druck, der auf die Eihaut wirkt, wenn das Ei wächst und dabei gegen die Wände des Eileiters stößt. Diesem Druck gibt die Eihaut an dünneren Stellen eher als an dickeren nach. Verstärkt der Organismus also an einer bestimmten Stelle die Eihaut, verändert das die Form des gesamten Eies. Der gleiche Effekt tritt auch dann auf, wenn ein mehr oder weniger stabiles

Material an bestimmten Stellen der Eihaut eingebaut wird.

Einfache Mechanismen können sowohl das verwendete Material wie auch dessen Dicke an bestimmten Stellen der Eihaut ändern. Das sind die Stellschrauben, an denen die Kräfte der Evolution drehen können, um die Form eines Vogeleies zu verändern.

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