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Pisa 2012: Mathematik steht im Mittelpunkt

Beim neuen Pisa-Test steht Mathematik im Mittelpunkt, außerdem mussten 510 000 Schüler weltweit, rund 5000 davon in Deutschland, ihre Fähigkeiten im Lesen und in den Naturwissenschaften unter Beweis stellen.

Am morgigen Dienstag ist es so weit: Die nächste Pisa-Studie erscheint. Es ist das fünfte Mal, dass Schülerinnen und Schüler weltweit getestet wurden, seit dem Jahr 2000 geschieht das im Drei-Jahres-Rhythmus. Ein Überblick.

Das ist Pisa

Pisa steht für „Programme for International Student Assessment“, die Studie wird von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt. Getestet werden Kompetenzen von 15-Jährigen in zentralen Wissensbereichen. Dabei sollen sie weniger ihr Faktenwissen beweisen, als vielmehr zeigen, dass sie das Gelernte auf alltägliche Probleme oder wissenschaftliche Fragestellungen anwenden können.

Die neue Pisa-Studie vergleicht 65 Länder – ebenso viele wie bei der vorigen Studie von 2009. Weltweit wurden 510 000 Schülerinnen und Schüler getestet, in Deutschland nahmen im April und Mai 2012 rund 5000 Jugendliche aus 228 Schulen teil. Im Mittelpunkt von Pisa 2012 steht die Mathematik, wie schon einmal 2003. Die Schüler sollten Textaufgaben lösen, in denen es häufig um Alltagssituationen wie das Radfahren oder den Autokauf geht. Getestet wurden auch die Kompetenzen im Lesen (Schwerpunkt 2000 und 2009). Hier müssen die Schüler geschriebene Texte unterschiedlicher Art interpretieren, reflektieren und bewerten. Im dritten Bereich, den Naturwissenschaften (Schwerpunkt 2006), sollten sie „wirklichkeitsnahe“ Aufgaben aus der Physik, Chemie, Biologie und den Geowissenschaften lösen.

So hat Deutschland bisher abgeschnitten

Bei Pisa 2009 konnten sich die deutschen 15-Jährigen in mehreren Bereichen erneut verbessern. In Mathematik und Naturwissenschaften lagen sie oberhalb des Schnitts von 34 OECD-Ländern. In Mathematik betrug der Abstand zu Pisa-Sieger Schanghai aber noch 87 Punkte, das entspricht zwei Schuljahren.

Beim Lesen lag Deutschland mit 497 Punkten im OECD-Schnitt. Der Abstand zu den OECD-Siegern im Lesen, Korea und Finnland, betrug etwa ein Schuljahr. Gegenüber Pisa 2006 erzielte Deutschland im Lesen zwar keinen signifikanten Fortschritt. Immerhin schrumpfte die „Risikogruppe“ von Schülern, die den Sinn von Texten kaum erfassen, ein bisschen: von 22,6 Prozent bei Pisa 2000 auf 18,5 Prozent. Besonders Schüler, die auf der untersten der beiden „Risikostufen“ gelegen hatten, verbesserten sich signifikant.

Bei den Schülern mit Migrationshintergrund waren schwache Leser noch immer überrepräsentiert – im Schnitt liegen diese Schüler ein Schuljahr zurück. Aber die Gruppe ist deutlich besser geworden, 26 Punkte hat sie seit Pisa 2000 zugelegt, das entspricht einem halben Schuljahr. Allerdings haben Schüler mit türkischen Wurzeln im Schnitt noch einen Abstand von mehr als zwei Schuljahren zu Schülern ohne Migrationshintergrund. Kleine Fortschritte gab es bei der Abhängigkeit von sozialer Herkunft und Lesekompetenz. Sehr viel geringer wirkt sich die soziale Herkunft auf die Schülerleistungen aber in Finnland, Island, Japan, Kanada und Korea aus.

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