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Plagiatsverdacht: Schavan bestreitet Gedanken an Rücktritt

Im Fall Schavan ist bekannt geworden, dass die Promotionskommission der Uni Düsseldorf einstimmig empfohlen hat, ein Verfahren zur Aberkennung ihres Doktortitels aufzunehmen. Die Bundesforschungsministerin bestritt, über einen Rücktritt nachzudenken.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat Rücktrittsgedanken wegen der gegen sie erhobenen Plagiatsvorwürfe bestritten. „Ich möchte Ministerin bleiben über die Bundestagswahl hinaus“, sagte Schavan der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagsausgabe). Zuvor hatte ein Ministeriumssprecher gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zurückgewiesen, Schavan habe intern bereits die Frage aufgeworfen, ob sie Ministerin bleiben könnte, falls die Uni Düsseldorf ein Verfahren zur Aberkennung ihres Doktortitels eröffnet.

Schavan wird vorgeworfen, in ihrer Doktorarbeit aus dem Jahr 1980 getäuscht zu haben. Der Promotionsausschuss der Uni Düsseldorf hat nach einem Bericht des Magazins „Spiegel“ darauf verzichtet, zusätzlich zur Expertise seines Vorsitzenden Stefan Rohrbacher weitere Gutachten einzuholen. Das Gremium stehe zudem geschlossen hinter einem Verfahren zur möglichen Aberkennung des Doktortitels. Mit der entsprechenden Empfehlung soll sich der Fakultätsrat der Universität am 22. Januar beschäftigen.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte den Rücktritt der Ministerin, falls sich die Plagiatsvorwürfe bestätigen. Dann wäre Schavan „als Wissenschaftsministerin untragbar“, sagte Nahles der „Bild am Sonntag“. Wenn sie „das wissenschaftliche Handwerk nicht ordnungsgemäß ausgeübt“ habe, müsse sie „Konsequenzen ziehen“. (AFP/Tsp)

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