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Kreuzberger Original. Das Vivantes-Klinikum Am Urban in der Dieffenbachstraße.

© Kai-Uwe Heinrich/Tsp

Pöbeleien auf der Rettungsstelle: Urban-Krankenhaus setzt auf Schulung und Wachschutz

Nach dem Tagesspiegel-Beitrag zu Beschimpfungen auf der Rettungsstelle des Urban-Klinikums: Jetzt sagt der Direktor, wie man auf Bedrohungen reagiert.

„Ich stech dich ab“ – unter dieser Überschrift veröffentlichten wir am gestrigen Donnerstag an dieser Stelle einen Beitrag zu Pöbeleien und Bedrohungen auf Berliner Rettungsstellen, geschrieben von Michael de Ridder, dem ehemaligen Chefarzt der Rettungsstelle des Vivantes-Klinikums Am Urban in Kreuzberg. De Ridder hatte diesen Posten bis 2011 inne und hatte Beschimpfungen des Rettungsstellen-Personals im Urban-Klinikum aus einem Zeitraum von 14 Tagen gesammelt. Sein Artikel hat nicht unerwartet ein lebhaftes Echo gefunden. Viele Leser forderten die Politik auf, sich stärker für die öffentliche Ordnung und zivile Umgangsformen einzusetzen und sie bei Bedarf auch durchzusetzen.

Seit de Ridders Weggang haben sich in der Rettungsstelle zumindest zwei Dinge verändert. „Wir schulen unsere Mitarbeiter systematisch, und wir haben einen Wachschutz“, sagte Johannes Danckert, Geschäftsführender Direktor des Klinikums, gegenüber dem Tagesspiegel. „Wir versuchen, unsere Mitarbeiter vorzubereiten und zu schützen.“ Das Deeskalations-Training werde inzwischen auch nicht nur auf der Rettungsstelle, sondern auch auf anderen Stationen angeboten. „Und die Polizei unterstützt uns bei Bedarf sehr, sehr schnell“, sagte Danckert. „Da muss ich die Zusammenarbeit wirklich sehr loben.“

Die Verlagerung von Aufgaben der Rettungsstelle in Arztpraxen, wie von de Ridder gefordert, werde das gesellschaftliche Problem nicht grundsätzlich lösen: „Aggressive Personen gibt es dann immer noch.“ Eine Rettungsstelle sei allerdings ein Brennpunkt, wo der zwischenmenschliche Respekt oftmals nicht mehr gegeben sei. In de Ridders Beitrag waren Pöbeleien von Deutschen wie von Migranten zitiert worden. Migranten seien dabei weder besser noch schlechter als deutsche Patienten, sagte Danckert. Grundsätzlich gebe es im Urban-Krankenhaus in vielen Bereichen ein gedeihliches Miteinander der Kulturen.

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