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Proteste gegen Kürzungen an HU Berlin: „Hier saß bis gestern Jan“

Mit einer Plakataktion protestieren Mitarbeiter gegen Kürzungen an der HU Berlin. Präsident Olbertz sieht Konsens bei der Vergabe zusätzlicher Stellen.

Im Hauptgebäude der Humboldt-Universität äußern derzeit viele Mitarbeiter ihre Ängste – und zwar in aus Pappe gefertigten Sprechblasen. Diese haben sie an die Wände des Foyers gehängt, in ihnen beschreiben sie, wie sie von geplanten Kürzungen  betroffen sind: „Bis gestern saß hier Susanne: Meine Habilitations-Stelle am Institut für Psychologie ist ausgelaufen und wird nicht verlängert“, steht da etwa. Oder: „Hier saß bisher Jan: Meine Stelle als WiMi in der Physik wird nicht verlängert. Wie soll ich nun meine Dissertation abschließen?“ Eine Aktion der Gewerkschaft Verdi, um gegen die von vielen Uni-Angehörigen befürchteten Stellenstopps für wissenschaftliche Mitarbeiter (WiMis) zu protestieren.

Als es am Dienstag im Akademischen Senat um den HU-Haushalt ging, blieb es aber anders als in den vergangenen Sitzungen eher ruhig. Selbst die zahlreichen Studierenden im Publikum äußerten kaum Missfallen. Präsident Jan-Hendrik Olbertz berichtete über die Verhandlungen des Präsidiums mit den Fakultäten über einen 1,4-Millionen-Euro-Topf, aus dem jetzt zusätzliche Stellen „händisch“ vergeben werden. Dieses sei „in weitgehendem Einvernehmen, wenn auch mit Zähneknirschen“ geschehen, sagte Olbertz: „Die vorgetragenen Minimalforderungen konnten erfüllt werden.“ Er gehe davon aus, dass „keine Qualifikationsarbeit gefährdet ist“.

Widersprüche gab es dazu kaum. Konkrete Zahlen, wie viele Mitarbeiter tatsächlich nicht weiterbeschäftigt werden, nannte Olbertz auf Nachfrage nicht. In der kommenden Woche soll das Paket aus dem 1,4-Millionen-Euro-Topf endgültig geschnürt sein.

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