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Raumfähre: Hurrikan zwingt "Endeavour" zu vorgezogener Landung

Durch den Kurs des Hurrikans "Dean", der mit vernichtender Energie auf die texanische Küste treffen könnte, ist die Nasa gezwungen, ihre Raumfähre "Endeavour" früher zur Erde zurückzurufen. Eine Evakuierung des Kontrollzentrums in Houston würde die Shuttle-Mission gefährden.

Die Raumfähre "Endeavour" soll wegen des im Atlantik heranziehenden Hurrikans "Dean" schon am Dienstag zur Erde zurückkehren - das wäre einen Tag früher als geplant. Das entschied die Nasa am Samstag. Man sei besorgt, dass der Tropensturm Mitte nächster Woche die texanische Küste bedrohen könnte - dann müsste das für die Shuttle-Missionen zuständige Kontrollzentrum in Houston evakuiert werden.

Die Raumfähre soll nun schon am Sonntag um 14 Uhr von der Internationalen Raumstation abdocken. Bereits vor der endgültigen Entscheidung zur frühen Abreise war der vierte und letzte Außenbordeinsatz während der "Endeavour"-Mission am Samstag von sechseinhalb auf fünf Stunden gekürzt worden, um Spielraum für die Vorbereitungen auf das Ablegen zu geben. So wurde die Verbindungsluke zwischen dem Space-Shuttle und der ISS vor Mitternacht nach einer kleinen Abschiedszeremonie zwischen der siebenköpfigen "Endeavour"-Crew und den drei ISS-Langzeitbewohnern geschlossen.

Zeitdruck erfordert Beschränkung auf wichtigste Arbeiten

Geplant ist nun der Nasa zufolge eine Landung am Dienstag um 18.29 Uhr in Cape Canaveral in Florida. Zu diesem Termin ist der den Golf von Mexiko ansteuernde "Dean" nach den Berechnungen der Meteorologen noch weit genug entfernt, um "Mission Control" in Houston voll besetzt zu halten. "Dean" wütete als starker Hurrikan der Kategorie 4 am Samstag in der Karibik mit direktem Kurs auf Jamaika. Bei ihrem verkürzten Außeneinsatz konnten die beiden Astronauten Dave Williams und Clay Anderson der Nasa zufolge alle Aufgaben erfüllen.

Wegen des Zeitdrucks war die Liste auf die wichtigsten Arbeiten beschränkt worden. Dazu gehörte die Montage einer drahtlosen Antenne an die ISS und die Installation einer Halterung für eine Vorrichtung, die künftig eine bessere Inspektion der Außenhülle angedockter Shuttle ermöglichen soll. Beim Start hatte ein Stück Isolierschaumstoff, das vom Shuttle-Außentank abgefallen war, eine Hitzekachel der "Endeavour" beschädigt. Die Nasa kam dann nach ausführlichen Tests und Beratungen zu dem Schluss, dass keine Gefahr für die Crew beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre bestehe. Dabei sind die Raumfähren extremen Temperaturen ausgesetzt. Ein Schaden am Hitzeschild hatte 2003 zum Auseinanderbrechen der "Columbia" bei der Heimreise aus dem All geführt. Die sieben Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. (mit dpa)

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