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Wissen: Sarrazin: Nur zwei Prozent mehr für Unis

Der Beginn der Berliner Hochschulverhandlungen für die Jahre 2010 bis 2013 am Mittwoch verheißt nichts Gutes: Finanzsenator Thilo Sarrazin will künftige Haushaltszuwächse der Unis auf nur zwei Prozent begrenzen. Das teilte Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner am Mittwoch im Akademischen Senat (AS) der Freien Universität mit, wo er um Zustimmung für die Einstein-Stiftung warb.

Der Beginn der Berliner Hochschulverhandlungen für die Jahre 2010 bis 2013 am Mittwoch verheißt nichts Gutes: Finanzsenator Thilo Sarrazin will künftige Haushaltszuwächse der Unis auf nur zwei Prozent begrenzen. Das teilte Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner am Mittwoch im Akademischen Senat (AS) der Freien Universität mit, wo er um Zustimmung für die Einstein-Stiftung warb. Dies würde bedeuten, dass die Hochschulen ihre steigenden Kosten nicht ausgleichen könnten. Denn die Unis brauchen zehn Prozent zusätzlich

Zöllner versprach jedoch höhere Zuwächse. Er werde sich dafür einsetzen, dass das Land für Ausgabensteigerungen aufkomme, die die Universitäten nicht zu verantworten haben. Das gelte sowohl für Tariferhöhungen als auch für wachsende Energiekosten. Weit im Vorfeld der Beschlüsse über den Haushalt könne er mehr nicht sagen. Dennoch sei sein Versprechen „keine warme Luft“.

Zöllner betonte auch, dass die Grundausstattung durch die Gründung der Einstein-Stiftung keinen Schaden nehmen dürfe. Er wolle vielmehr den Spagat erreichen, gleichzeitig mehr Studienplätze zu finanzieren und die Spitzenforschung zu fördern. „Mit mir sind Mittelkürzungen nicht zu machen“, sagte Zöllner. Die Einstein-Stiftung sei sogar ein Hebel, um im Parlament eine günstige Finanzierung für die Hochschulen insgesamt zu erreichen. Denn Politikern seien besondere Aufwendungen nur dann zu vermitteln, wenn es um Außergewöhnliches gehe und nicht nur um die Fortsetzung von Gegebenem.

Am Ende einer zweistündigen Diskussion war das Eis gebrochen. Senatsmitglieder und FU-Präsident Dieter Lenzen dankten dem Senator für den „konstruktiven Dialog“. In einer Resolution begrüßte der AS Zöllners Finanzzusagen. Nach dem Verständnis des Gremiums teilt der Senator die Auffassung, dass die Haushaltsrisiken der Unis vom Land „vollständig übernommen werden“. Als weiterer Erfolg wird Zöllners Bereitschaft verbucht, die Konstruktion der Stiftung zu modifizieren. Wenn über Forschungsthemen nicht mehr die Dachstiftung, sondern die gGmbH Einstein-Stiftung entscheide, werde die Autonomie wissenschaftlicher Entscheidungen gestärkt.U.S.

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