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Schädlingel: Termiten in Zehlendorf

An der Bundesanstalt für Materialprüfung müssen Baustoffe unter anderem zeigen, wie gut sie gegen den Insektenbefall gewappnet sind. Die Methode geht zurück auf Günther Becker. Vor 100 Jahren wurde er geboren.

Die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin, die BAM, befasst sich neben vielem anderen, wie schon der Name sagt, auch mit der Beobachtung des Verhaltens von Baustoffen in extremen Situationen. Dass sie zur Erfüllung dieser Aufgaben in den Kellern ihrer Gebäude Unter den Eichen im Stadtteil Zehlendorf aber auch seit Jahrzehnten Termiten hält, vermutet man nicht unbedingt. Tatsächlich liegt in der Entwicklung und Prüfung von Schutzmaterialien gegen Termitenbefall einer der Arbeitsschwerpunkte.

Eingeführt hat ihn der ehemalige Vizedirektor der Bundesanstalt, Günther Becker, der am 25. November vor 100 Jahren geboren wurde. Der studierte Zoologe, Botaniker und Mathematiker kam 1937 zur Vorläuferorganisation der BAM und gründete dort die Abteilung Holzschutz. Jahrzehnte arbeitete er über holzzerstörende Insekten und prüfte als führender Experte vor allem Schutzmittel gegen Termitenfraß, der in tropischen Ländern bis heute ursächlich für die Zerstörung von Bauwerken und Vernichtung von Ernten ist. In dieser Eigenschaft war Becker, der in der Forschung den anerkennenden Spitznamen Termiten-Becker trug, auch als internationaler Experte für die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen, die FAO, weltweit tätig. Die Termitenforschung ist über seinen Tod hinaus – er starb 1980 – eines der zentralen Aufgabengebiete in Lichterfelde geblieben.

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