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Wissen: Schlechtere Zähne seit der Jungsteinzeit

Die Artenvielfalt der Bakterien im Mund des Menschen hat sich seit der Jungsteinzeit deutlich verringert. So konnten Krankheitserreger leichter den Mundraum besiedeln und die Anfälligkeit für Zahninfektionen stieg.

Die Artenvielfalt der Bakterien im Mund des Menschen hat sich seit der Jungsteinzeit deutlich verringert. So konnten Krankheitserreger leichter den Mundraum besiedeln und die Anfälligkeit für Zahninfektionen stieg. Das schließen australische Forscher aus Erbgut-Analysen von Zahnstein bei prähistorischen, mittelalterlichen und modernen Menschen. Die naheliegende Erklärung: Der Beginn des Ackerbaus führte zu einer Umstellung der Ernährung auf kohlenhydratreiche Kost. Zudem erhöhte die industrielle Nahrungsproduktion ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Zuckerkonsum. Zum Nachteil gesundheitsfördernder Mundkeime begünstigten beide Faktoren das Wachstum solcher Bakterien, die chronische Zahnerkrankungen wie Parodontitis und Karies verursachen, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal „Nature Genetics“. „Die sinkende Artenvielfalt unserer Mundbakterien ermöglichte es, dass heute kariesverursachende Mikroben dominieren“, sagt Alan Cooper von der Universität von Adelaide. Sein Team untersuchte Zähne von 34 menschlichen Skeletten aus Nordeuropa. Die ältesten stammten von Jägern und Sammlern, die vor 7550 Jahren gelebt hatten. In den verkalkten Zahnbelägen waren Bakterien eingeschlossen. Deren DNS erlaubte die Identifizierung der Keimarten. wsa

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