zum Hauptinhalt
Standards erreichen. Beim letzten Test gelang das in Berlin 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die nicht am Gymnasium sind, in Deutsch nicht.

© imago

Schülerleistungen im Vergleich: Deutsch, Englisch, Französisch - was der neue Ländervergleich testet

Erreichen Neuntklässler die Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss? 45.000 wurden bundesweit getestet, am kommenden Freitag werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Erreichen Neuntklässler die Bildungsstandards, die für den Mittleren Schulabschluss (MSA) gelten? Das wird im Ländervergleich des Berliner Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) geprüft, dessen Ergebnisse am Freitag veröffentlicht werden. Die Vergleichsstudie löste vor knapp einem Jahrzehnt die nationale Ergänzungsstudie zur Pisa-Studie ab. Getestet werden in der aktuellen Auflage Deutsch und Englisch sowie in einigen Bundesländern Französisch.

Wer teilnimmt
Rund 45.000 Neuntklässlerinnen und Neuntklässler von 1800 Schulen aus allen Bundesländern wurden getestet. Die Schulen wurden nach dem Zufallsprinzip bestimmt, genauso wie die teilnehmende Klasse.

Was abgefragt wird
Es geht nicht um einen Wissenstest, sondern um Kompetenzen, also darum, wie Schülerinnen und Schüler etwa mit einem Text umgehen können, den sie zuvor gelesen haben. Für Deutsch wurden die Bereiche „Lesen“, „Zuhören“ und „Orthographie“ getestet, in den Fremdsprachen jeweils die Bereiche „Leseverstehen“ und „Hörverstehen“. Die Schüler mussten verschiedene Aufgabenformate bearbeiten. Manchmal waren verschiedene Antwortmöglichkeiten wie bei einem Multiple-Choice-Test vorgegeben. Bei anderen Aufgaben mussten Schüler kurz mit einzelnen Wörtern antworten, manchmal einen ganzen Text selber formulieren. Der Test dauerte vier Stunden.

Wie frühere Tests ausfielen
Englisch- und Deutschkompetenzen von Neuntklässlern wurde bereits beim ersten IQB-Ländervergleich 2008/09 abgefragt, dessen Ergebnisse 2010 veröffentlicht wurden. Im Fach Deutsch lag Berlin damals in allen Kompetenzbereichen deutlich unter dem bundesweiten Schnitt und mit den anderen Stadtstaaten auf den letzten Rängen. Im Fach Englisch schnitt Berlin mit Rang zehn etwas besser ab. Hier waren die ostdeutschen Länder die schwächsten, was darauf zurückgeführt wurde, dass diese aufgrund der anderen Rolle des Englischunterrichts in der DDR weniger ausgebildete Englischlehrer haben. In beiden Fächern lag allein Bayern – und mit leichten Abstrichen Baden-Württemberg – durchgehend über dem Bundesschnitt. Insgesamt zeigten sich enorme Leistungsunterschiede zwischen den Ländern, aber auch zwischen den Schülern innerhalb der Länder. So erreichten in Englisch teilweise fast 90 Prozent der Schüler außerhalb des Gymnasiums nicht die Regelstandards. Ebenso zeigte sich erneut, dass die soziale Herkunft stark den Schulerfolg beeinflusst. – Seit 2010 sind zudem die Kompetenzen von Neuntklässlern in den Naturwissenschaften geprüft worden (hier lagen 2012 die ostdeutschen Länder vorn) – sowie die Deutsch- und Mathekenntnisse von Grundschülern (bei den 2011 veröffentlichten Ergebnissen standen Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg an der Spitze).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false