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Österreich, Wien am 23.02.2023: Blick auf die Planeten Venus und Jupiter am Abendhimmel.

© dpa/Astronomisches Zentrum Martinsbe/Uncredited

Update

Spionageballons aus China oder russische Drohnen?: Jupiter und Venus sorgen für zahlreiche Ufo-Meldungen

Aktuell wird der Nachthimmel von Venus und Jupiter dominiert. Bürger hielten die hellen Planeten offenbar für unbekannte Flugobjekte und kontaktierten die Polizei sowie eine Ufo-Meldestelle.

Nach dem „grünen Komenten“ und den Polarlichtern gibt es nun den nächsten guten Grund, abends nach oben zu schauen: Die beiden hellsten Planeten Venus und Jupiter beherrschen im März den abendlichen Sternenhimmel.

Die beiden hellen Planeten begegnen sich in einer sogenannten Konjunktion (von lat. coniunctio: Verbindung, Zusammenhang) und kommen sich dabei scheinbar derart nah, dass das Schauspiel am Himmel für allerlei Aufsehen und die ein oder andere Ufo-Meldung sorgt.

Planetenkonstellation sorgt für zahlreiche Anrufe bei Polizei

Eine Kreispolizei aus Nordrhein-Westfalen meldete auf Twitter „diverse Anrufe über vermeintliche Flugobjekte am Himmel“. Offenbar wurden daraufhin Beamte damit betraut, in den Städten Meerbusch und Jüchen Ausschau zu halten. Außerirdische wurden dabei nach Angaben der Polizei nicht entdeckt.

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Die Berliner Polizei sprach dem Tagesspiegel gegenüber von fünf Einsätzen am 1. März. Vorausgegangen waren Meldungen über Auffälligkeiten am Himmel (es wurden seitens der Bürger:innen Drohnen vermutet, helle Punkte und Ballons).

„Lange Nacht“ bei der Ufo-Meldestelle CENAP

Auch die Ufo-Meldestelle des „Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene“ (kurz CENAP) verzeichnete zahlreiche Anfragen besorgter Bürger:innen.

Wie CENAP-Mitbegründer Hansjürgen Köhler dem Tagesspiegel auf Anfrage mitteilte, seien wegen der Venus-Jupiter-Konjunktion allein in den letzten zwei Tagen 73 Meldungen eingegangen.

Natürlich wurde spekuliert, dass es sich um Spionageballons aus China oder Drohnen in Verbindung mit Russlands Angriffskrieg handeln könnte.

Hansjürgen Köhler, CENAP

In einem Blog-Eintrag auf der CENAP-Webseite heißt es, die Ufo-Meldestelle habe eine „lange Nacht der Planeten“ hinter sich, die mit viel „Astronomie-Unterricht für die Bevölkerung“ einherging.

„Unglaublich, was sich gestern Abend bei unserer UFO-Meldestelle abspielte, im Minuten-Takt kamen die Anfragen- und Beobachtungseingänge per Tel-Hotline und E-Mail rein“, heißt es weiter.

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„Natürlich wurde bei den Planeten auch spekuliert, dass es sich um Spionageballons aus China oder Drohnen in Verbindung mit Russlands Angriffskrieg handeln könnte“, berichtet Köhler dem Tagesspiegel.

Beobachter:innen in der Nähe der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens berichteten auch „von Leuchtkörpern, die da nichts zu suchen hätten“.

Die Meldungen seien „aus allen Ecken der Bundesrepublik“ eingegangen, so der CENAP-Mitbegründer. Die besorgten Bürger:innen empfanden die Entfernung zu dem Himmelsphänomen als „recht nahe“, berichtet Köhler.

Die Aufklärungsarbeit der Ufo-Meldestelle wird dankend angenommen. „Man bekommt auch in der Regel ein gutes Feedback von den Leuten“ so Köhler. Das wiege etwaige Schlafdefizite wieder auf.

Wo findet man Jupiter und Venus am Nachthimmel?

Von der Ufo-Aufregung zu den Fakten: Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang kann man derzeit im Südwesten die Venus erkennen. Bald darauf zeigt sich auch Jupiter, der zweithellste Planet. Zwei Stunden lang sind die Planeten am Nachthimmel mit dem bloßen Auge erkennbar – solange das Wetter mitspielt.

Venus und Jupiter sollen sich um etwa 18:30 Uhr zwei Handbreit vom Horizont entfernt befinden, gegen 20:30 Uhr versinken die beiden Planeten auch schon wieder.

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Am Donnerstag überholte Venus den Planeten Jupiter

Venus und Jupiter verändern im Verlauf ihre Positionen am Himmel und liefern sich damit ein „Planetenrennen“.

Mittwoch- und Donnerstagabend standen sie am dichtesten zusammen. Bereits am Donnerstag überholte Venus nur eine Vollmondbreite nördlich den Riesenplaneten Jupiter.

Der beste Zeitpunkt für ein Astrofoto ist am 23. März

Einen besonders schönen Anblick wird die Planetenkonstellation am 23. März bieten.

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Dann steht die Sichel des zunehmenden Mondes direkt mittig zwischen beiden Planeten. Ein ungewöhnliches Himmelsspektakel, das vermutlich viele Hobbyfotografen auf den Plan rufen wird.

Venus wird sich zu dem Zeitpunkt bereits zwei Handbreit oberhalb von Jupiter befinden. Am Folgetag soll der junge Mond dann etwa anderthalb Fingerbreit über der Venus auftauchen.

Zum Monatsende wechselt Jupiter auf den Taghimmel und wird damit nicht mehr beobachtbar. Erst ab Ende Mai taucht Jupiter dann am Morgen wieder am Osthimmel auf. (mit dpa)

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