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Sportwissenschaft: Das Geheimnis der schnellen Kenianer

Die Läufer haben eine effizientere Muskulatur.

Seit Jahren laufen kenianische Langstreckenläufer der Weltspitze davon. Forscher der Universität Bayreuth haben nun herausgefunden, dass dies an ihrer besonders ökonomischen Muskulatur liegt. Bislang waren Sportwissenschaftler von anderen Ursachen ausgegangen. „Die Fachwelt war sich sicher: Ein größeres Herz, höheres Blutvolumen und besserer Sauerstofftransport in die Muskulatur ermöglichen den kenianischen Läufern diese außergewöhnlichen Leistungen“, berichtet das Team um Nicole Prommer.

Genau diese Annahmen sollte die Studie der bayerischen Wissenschaftler bestätigen. Dazu trainierten zehn Läufer aus dem Hochland im Westen Kenias sechs Wochen lang in Bayreuth. Statt in 2100 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liefen sie nur in 350 Metern Höhe. Die Analyse zeigte jedoch, dass der Hämoglobingehalt in den Blutkörperchen der Kenianer überraschenderweise genauso hoch war wie der der deutschen Vergleichsgruppe. Im Laufe der Zeit fiel der Wert sogar darunter. Auch das Herzvolumen der Kenianer war eher kleiner.

„Wir haben festgestellt, dass Kenianer bei Geschwindigkeiten von mehr als 18 Kilometer pro Stunde ökonomischer laufen“, sagt Prommer. „Die Läufer brauchen für eine gewisse Geschwindigkeit weniger Sauerstoff für ihre Muskulatur.“ Dies liege offenbar daran, dass die Muskelmasse optimal auf die Belastung durch andauerndes Laufen abgestimmt sei und kein Sauerstoff für Muskelgruppen benötigt werde, die nicht an der Fortbewegung beteiligt sind. dpa

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