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Staubfänger. Die Sonde "Stardust" auf dem Weg durchs All. Dass die Animation etwas altertümlich aussieht, hat seinen Grund: Die Sonde wurde bereits 1999 gestartet.

© Nasa

"Stardust": Sonde fängt Partikel aus dem interstellaren Raum

Spektakulärer Fang der Nasa-Sonde: Sieben winzige Körnchen stammen offenbar aus dem Weltraum jenseits unseres Sonnensystems.

Von Rainer Kayser, dpa

Vor zehn Jahren flog die Raumsonde „Stardust“ am Kometen Wild 2 vorbei, zwei Jahre später lieferte sie den dort eingesammelten Staub in einer Kapsel auf der Erde ab. In den Kollektoren, die von dem Kometen abgewandt waren, haben Forscher jetzt sieben Staubpartikel aufgespürt, die vermutlich nicht aus unserem Sonnensystem, sondern aus dem Weltraum zwischen den Sternen stammen. Damit haben sie erstmals die Möglichkeit, solchen Sternenstaub im Labor zu analysieren. Die Zusammensetzung der Partikel weiche zum Teil völlig von den theoretischen Modellen für den interstellaren Staub ab, berichten die Wissenschaftler um Anna Butterworth von der Universität von Kalifornien in Berkeley im Fachblatt „Science“.

Flocken und Kristalle

Besonders überrascht habe sie die Vielfalt der Teilchen und ihre komplexe Struktur. „Es sind zum Teil flockenartige Partikel, Ansammlungen kleinerer Teilchen – keineswegs einheitliche dichte Partikel, wie wir erwartet hatten“, sagt Rhonda Stroud vom Stardust-Team. Unerwartet war auch, dass der mutmaßlich interstellare Staub teilweise kristalline Strukturen aufweist. Zwei der Staubpartikel enthalten das Mineral Olivin. Das deute darauf hin, dass sie ursprünglich aus der Gas- und Staubscheibe um einen jungen Stern stammen.

Von einem anderen Stern? Röntgenfluoreszenz-Aufnahme eines Körnchens, das mutmaßlich aus dem interstellaren Raum kommt. Die rote Färbung zeigt Aluminium an, grün für Eisen, blau für Magnesium.
Von einem anderen Stern? Röntgenfluoreszenz-Aufnahme eines Körnchens, das mutmaßlich aus dem interstellaren Raum kommt. Die rote Färbung zeigt Aluminium an, grün für Eisen, blau für Magnesium.

© Anna Butterworth

Die Suche nach den Teilchen war schwierig, weil selbst die größten davon nur zwei Tausendstel Millimeter klein sind. Damit sind sie in den Kollektoren, die aus einem Glasschaum bestehen, leicht zu übersehen. Um sie aufzuspüren, starteten die Wissenschaftler das Projekt „Stardust@home“. Via Internet suchten weltweit gut 30 000 Freiwillige, sie nennen sich „Dusters“, mehr als eine Millionen Bilder systematisch nach kleinsten Spuren von Einschlägen ab.

Die Suche ist längst noch nicht abgeschlossen, die Unterstützung durch Dusters ist weiterhin willkommen. Die Wissenschaftler erwarten, dass es am Ende ein gutes Dutzend interstellarer Staubkörner sein könnten. (mit dpa)

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