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Erfolgreicher Start in Cape Canaveral: Eine Rakete der Firma SpaceX vom Typ "Falcon 9" hebt mit Israels Sonde "Beresheet" ab.

© Malcolm Denemark/Florida Today/AP/dpa

Update

Start von „Beresheet“: Israel schickt erstmals Raumsonde zum Mond

„Beresheet“ hat die siebenwöchige Reise zum Mond angetreten – und könnte als erstes privat finanziertes Mini-Raumschiff auf einem anderen Himmelskörper landen.

Israel hat erstmals eine Raumsonde zum Mond geschickt. Die kleine Sonde „Beresheet“ begann ihre sieben Wochen lange Reise zu dem Erdtrabanten in der Nacht zum Freitag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Dort startete pünktlich um 2.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Die Mondlandung der Sonde wird am 11. April erwartet.

Gut eine Minute nach dem Start hatte die Rakete bereits Überschallgeschwindigkeit erreicht und schoss als leuchtender Streifen durch den Nachthimmel. Befördert wurde sie mit mehr als 450 Tonnen Treibstoff, einer Mischung aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff. Das Raumfahrt-Kommando der US-Luftwaffe gratulierte auf Twitter zum erfolgreichen Start.

Die erste Raketenstufe landete anschließend wie geplant auf einer schwimmenden Landeplattform. Gut 30 Minuten nach dem Start wurde die Raumsonde von der Rakete abgekoppelt und in die Umlaufbahn der Erde gesetzt. Mit an Bord der Rakete waren außerdem ein indonesischer Satellit namens „Nusantara Satu“ sowie ein Satellit für experimentelle Zwecke der US-Luftwaffe.

„Beresheet“ ist der hebräische Name des 1. Buch Mose in der Bibel. An Bord der unbemannten Sonde, die etwa die Größe einer Waschmaschine hat, soll eine Zeitkapsel mit hunderten digitalen Dateien sein. Darunter ist auch eine hebräische Bibel, die auf einem Träger in Münzgröße gespeichert ist.

Das kleine Israel will nach den Großmächten USA, Russland und China das vierte Land werden, das mit einem Raumschiff auf dem Mond landet. Bei einer erfolgreichen Landung wäre „Beresheet“ zudem das erste privat finanzierte Mini-Raumschiff, das die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers erreicht.

Das Ziel: kommerzielle Mondlandungen

Der Sowjetunion war 1966 mit der Sonde „Luna 9“ die erste Mondlandung gelungen. Im selben Jahr folgte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit „Surveyor 1“. China zog 2013 mit der Sonde „Chang'e-3“ nach, die den Rover „Yutu“ auf dem Mond absetzte.

Die israelische Nonprofit-Organisation SpaceIL, die hinter dem Projekt steht, will unter anderem einen Prototyp für künftige kommerzielle Mondlandungen schaffen. Der Bau der Sonde hat umgerechnet 84 Millionen Euro gekostet. Das Geld kam vor allem von privaten Spendern.

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Die Sonde mit einem Gewicht von knapp 600 Kilogramm und eineinhalb Meter Höhe soll eine israelische Flagge auf dem Mond aufstellen und das Magnetfeld untersuchen. Die bei der Landung an das Institut und die Nasa übermittelten Messdaten sollen unter anderem bei Forschungen zur Entstehung des Mondes und seines Magnetfeldes helfen.

Japanische Raumsonde „Hayabusa2“ landet auf Asteroid

Einen Erfolg aus dem All konnte auch Japan in der Nacht vermelden. Die Raumsonde „Hayabusa2“ ist in rund 300 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde auf dem Asteroiden Ryugu gelandet. Die unbemannte Sonde habe Daten gesendet, teilte die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Freitagmorgen mit. „Hayabusa2“ soll Material von der Oberfläche einsammeln.

Ende des nächsten Jahres soll die Sonde dann zur Erde zurückkehren. Ihr Vorgänger-Modell hatte bereits 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. Die Forscher wollen mit der Mission den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen. (dpa)

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