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Sterblichkeitsraten: Mehr Morde und Suizide in Krisenzeiten

Wirtschaftskrisen erhöhen die Zahl der Suizide und der Morde. Gleichzeitig gibt es weniger Verkehrsunfälle. Britische Forscher sind überzeugt: Die Politik kann gegensteuern.

Wirtschaftskrisen erhöhen die Zahl der Suizide und der Morde. Gleichzeitig gibt es weniger Verkehrsunfälle. Das ergab eine Auswertung der Sterblichkeitsraten in 26 EU-Staaten über einen Zeitraum von 30 Jahren, die online vorab im Fachblatt „Lancet“ veröffentlicht wurde. Nach Ansicht der Wissenschaftler David Stuckler (Universität Oxford) und Martin McKee (London School of Hygiene and Tropical Medicine) ist Arbeitslosigkeit infolge einer Krise der eigentliche Auslöser für mehr Suizide und Gewalttaten. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um ein Prozent erhöht die Suizidrate um 0,8 Prozent bei den unter 65-Jährigen. In der EU sind das je nach Land zwischen 60 und 550 zusätzliche Selbstmorde. Auch die Mordrate steigt um 0,8 Prozent. Dagegen sinkt die Zahl der Verkehrsunfälle um 1,4 Prozent. Geht die Arbeitslosigkeit um mehr als drei Prozent in die Höhe, steigt die Suizidrate um 4,5 Prozent und die Zahl der Toten durch Alkoholmissbrauch um 28 Prozent. Hinweise auf eine höhere Gesamtsterblichkeit gab es aber nicht. Nach Ansicht der Forscher haben Regierungen es in der Hand, ihre Bürger in der Krise besser zu schützen, indem sie Menschen in Arbeit halten, ihnen in der Arbeitslosigkeit zur Seite stehen und für neue Arbeit sorgen. wez

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