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Wissen: Streit um Berliner Plagiatsfall

Ein Professor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) wirft der Hochschulleitung vor, einen Plagiatsfall vertuschen zu wollen. Der Fall eines Professors, der aus einer Studienarbeit abgeschrieben hat, ohne dies zu kennzeichnen, sei nicht öffentlich gemacht und zu milde geahndet worden, sagte Thomas Simeon, Professor für Wirtschaftskommunikation, dem Tagesspiegel.

Ein Professor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) wirft der Hochschulleitung vor, einen Plagiatsfall vertuschen zu wollen. Der Fall eines Professors, der aus einer Studienarbeit abgeschrieben hat, ohne dies zu kennzeichnen, sei nicht öffentlich gemacht und zu milde geahndet worden, sagte Thomas Simeon, Professor für Wirtschaftskommunikation, dem Tagesspiegel. Vor dem Hintergrund der Guttenberg-Affäre hätte der Fall breit diskutiert werden müssen. Statt dessen habe die Hochschulleitung kritische Nachfragen abgewiesen.

Die HTW-Leitung widerspricht. „Wir haben den Fall sehr sorgfältig nach unseren Leitlinien zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten aufgeklärt“, sagt Sprecherin Gisela Hüttinger. Nachdem ein Absolvent im März 2010 entdeckt hatte, dass ein Professor Teile seiner Diplomarbeit plagiiert habe, sei umgehend ein Verfahren eingeleitet worden. Eine Kommission habe ein Plagiat festgestellt, allerdings in einem „minderschweren Fall“, sagt Hüttinger. Der Professor habe aus der Diplomarbeit Zusammenfassungen seiner eigenen Lehrveranstaltungen übernommen. Nach einem Disziplinarverfahren sei ein Verweis gegen den Professor ausgesprochen und in dessen Personalakte eingetragen worden. Öffentlich habe man den Fall mit einer Mitteilung im Akademischen Senat gemacht.

Der Verweis sei im Vergleich zur Bestrafung studentischer Plagiatoren zu milde, kritisiert Simeon. Diesen würde Exmatrikulation drohen. Zudem müsse die HTW-Leitung Strafanzeige gegen den Plagiator stellen. -ry

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