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Eine Frau in roter Jacke fährt auf einem Fahrrad vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg entlang.

© Bodo Marks/dpa

Streit um die Exzellenzinitiative: Die Uni Hamburg distanziert sich von Olaf Scholz

Der Hochschulrat der Uni Hamburg kritisiert die Landesregierung. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) will die Exzellenzinitiative blockieren, die zuversichtliche Uni aber wünscht sich grünes Licht.

Die Universität Hamburg stellt sich im Streit um die Exzellenzinitiative gegen den Senat der Hansestadt. Die "Irritationen", die die Landesregierung mit ihrer Intervention gegen die Verwaltungsvereinbarung des Bundes und der Länder zur Exzellenzinitiative ausgelöst hat, habe der Hochschulrat "mit großer Sorge" zur Kenntnis genommen, heißt es in einer Erklärung des Gremiums vom Donnerstagnachmittag. Wie berichtet trägt Hamburg die Vereinbarung der Wissenschaftsminister über die Wettbewerbsbedingungen vom 22. April dieses Jahres nicht mit.

Mögliche Blockade, weil das Land um Chancen der Uni bangt

Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) wünschen sich bessere Chancen für die Hamburger Universität und andere Unis, die es bislang noch nicht in den Kreis der geförderten "Eliteunis" geschafft haben. Sie kritisieren, dass die zukünftigen acht bis elf Exzellenzuniversitäten nach den vereinbarten Regularien kaum noch einen Abstieg befürchten müssen. Scholz könnte der Neuauflage der Exzellenzinitiative deshalb am 16. Juni bei der entscheidenden Ministerpräsidentenkonferenz seine Zustimmung versagen.

Hamburger Hochschulrat sieht gute Erfolgsaussichten

Der Hochschulrat der Universität Hamburg befürchtet nun, es könnte der Eindruck entstanden sein, die Universität selber stehe hinter der Hamburger Blockade. Dies sei nicht der Fall: Weder der Hochschulrat noch die Hochschulleitung oder die Gremien der Universität hätten "die Hamburger wissenschaftspolitische Diskussion und die Verhandlungen der GWK (Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern) beeinflusst oder gar initiiert". Der Hochschulrat sei vielmehr von den Erfolgschancen der Universität überzeugt. Tatsächlich verfügt die UHH aus den ersten Wettbewerbsrunden bereits über zwei Exzellenzcluster; der Hochschulrat spricht von "drei weiteren Clusterkonzepten", mit denen die Uni "über die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an der nächsten Runde der Exzellenzinitiative verfügt".

Ein Mann hält einen roten Würfel mit der Aufschrift UHH in die Kamera.
Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, stellte im März dieses Jahres fest: Heute könne man von der UHH nicht mehr als "mittelmäßiger Universität" sprechen.

© picture alliance / dpa

Dieter Lenzen, der Präsident der Universität Hamburg, sieht seine Hochschule ohnehin in den Top Ten der deutschen Unis. Durch ihre Leistungen in den vergangenen sechs Jahren liege die UHH mittlerweile auf Platz 9, erklärte er im März dieses Jahres in einer Leistungsbilanz zum Beginn seiner bis 2022 währenden zweiten Amtszeit. Lenzen beruft sich auf ein uniinternes Meta-Ranking, das Ergebnisse verschiedener Hochschulranglisten zusammenfasst. Danach habe sich die UHH seit 2010 von Platz 16 auf Platz 9 verbessert. Gleichzeitig verbuchte die Uni große Steigerungen unter anderem bei der Drittmittelakquise sowie bei Publikationen und Zitationen. Diese Entwicklung dürfte es "künftig unmöglich machen dürfte, von der Universität Hamburg als einer mittelmäßigen Universität zu sprechen", hatte Lenzen im März erklärt.

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