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Streit um Reform der Professorengehälter: Besoldungsreform benachteiligt Fachhochschulen

Der Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht kritisiert Berlins Besoldungsreform. Die Bildungssenatorin habe die neuen Gehälter für Fachhochschulprofessuren "schöngerechnet".

Die Berliner Fachhochschulen sehen sich bei der Reform der W-Besoldung benachteiligt. Die Aussage von Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD), dass die Berliner Professorengehälter dank der erhöhten Grundgehälter im bundesweiten Vergleich vom letzten Platz ins Mittelfeld aufsteigen, stimme nur im W3-Bereich, sagt Bernd Reissert, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR). Nach einer Übersicht aus Scheeres’ Verwaltung kommt das neue W3-Grundgehalt mit künftig 5727 Euro zwar auf den achten Platz von 16 Ländern und dem Bund. An Fachhochschulen werden jedoch fast ausschließlich W2-Professuren vergeben. Sie stehen mit einem Grundgehalt von 4994 Euro auf dem 12. Platz.

Nicht konkurrenzfähig

Das könne man als Aufstieg ins untere Mittelfeld gelten lassen, sagt Reissert. Doch Scheeres habe die Rangfolge „schöngerechnet“. Tatsächlich werden nach Angaben des Deutschen Hochschulverbandes in Brandenburg, Bremen und Hamburg feste Gehaltsaufschläge in Form eines „monatlichen Grundleistungsbezugs“ zwischen 618 und 675 Euro gezahlt. Rechnet man diese folgerichtig zum Grundgehalt dazu, landen die Berliner W2-Gehälter auf Platz 15, knapp vor den Schlusslichtern Rheinland-Pfalz und Sachsen. Die W3-Gehälter rutschen auf Platz 12 ab. Anders als von der Senatorin behauptet seien die Berliner Fachhochschulen damit nicht konkurrenzfähig, sagt Reissert – weder gegenüber Hochschulen in den meisten Bundesländern noch gegenüber der Wirtschaft.

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