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Studiengänge: Professoren drohen mit Boykott

Hochschulen wehren sich gegen das langwierige Anerkennungsverfahren für neue Studiengänge.

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) drängt auf die Aufgabe der „Programmakkreditierung“, mit der alle Studiengänge durch Akkreditierungsagenturen anerkannt werden müssen. Notfalls werde der Verband seine 24 000 Mitglieder dazu aufrufen, nicht mehr als Gutachter für die Programmakkreditierung zur Verfügung zu stehen, erklärte DHV-Präsident Bernhard Kempen in Düsseldorf: „Die Akkreditierung ist teuer, bürokratisch, langsam, ineffizient, rechtlich zweifelhaft und autonomiefeindlich.“ Statt dessen sollten die Unis gesetzlich verpflichtet werden, binnen zwei Jahren ein Qualitätsmanagement zu errichten.

Außerdem fordert der DHV, aus Studiengebühren Professuren zu finanzieren. Bislang ist rechtlich unklar, ob Professuren mit Studiengebühren finanziert werden können, weil dieses Geld zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden soll, Professoren aber auch forschen. Kempen erklärte, die Gebühren dürften nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ verteilt werden: „Es gibt keine rechtliche Verpflichtung, die Mittel so zu streuen, dass alle Fächer oder Studierende gleichermaßen von ihnen profitieren.“

Der DHV fordert weiterhin, die außeruniversitäre Forschung stärker mit der universitären zu vernetzen. Universitäten dürften nicht auf die Rolle wissenschaftlicher Ausbildungsstätten reduziert werden. Bestrebungen, exzellente Forschungsbereiche aus Universitäten in neue Strukturen zu überführen seien kontraproduktiv, da dadurch auch die universitäre Lehre geschwächt würde.

Pläne der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), den Semesteranfang von April auf März und von Oktober auf September vorzuverlegen, lehnt der DHV ab. akü

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