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Studienplatzmangel: In Indien fehlen massenhaft Studienplätze

Jedes Jahr zieht es hunderttausende von Indern ins Ausland. Die meisten der heimischen Hochschulen gelten als nicht gut genug.

Jährlich verlassen 600 000 Inderinnen und Inder ihr Land für ein Studium im Ausland. Das berichtet „University World News“ unter Berufung auf eine neue Studie der indischen Industrie- und Handelskammer. Sie würden dafür insgesamt 17 Milliarden Dollar pro Jahr ausgeben, ein großer Teil davon flösse in Studiengebühren. An den einheimischen Spitzenunis fehle es an Plätzen, die Kurse an den übrigen indischen Hochschulen würden als qualitativ zu schlecht eingeschätzt. Indien kann die Nachfrage vor allem der aufstrebenden Mittelklasse nach höherer Bildung kaum befriedigen.

So hätten in diesem Jahr allein für die 9590 Studienanfängerplätze, die die Indian Institutes for Technology (IIT) anbieten, 500 000 Jugendliche den Aufnahmetest abgelegt. Die IITs sind die renommiertesten Technik-Unis Indiens. Für die 15 500 Plätze an den Indian Institutes of Managements (IIM) bewarben sich knapp 200 000 Schulabgänger. An einigen Instituten sei der Andrang inzwischen so groß, dass nur noch Bewerber eine Chance hätten, die völlig fehlerlos durch die Tests kämen und zusätzlich durchgängig Höchstnoten von der Schule mitbrächten, heißt es.

Zwischen 2007 und 2012 wollte die Regierung eigentlich 51 hochwertige staatliche Hochschulen eröffnen. Darunter sollten acht IITs und sieben IIMs sein. Doch der Aufbau der Einrichtungen verzögere sich ständig, heißt es in dem Bericht. So konnte der Staat in einigen Fällen das nötige Bauland nicht erwerben. Es fehlten zudem qualifizierte Lehrkräfte. Oft verhinderten auch Kompetenzstreitigkeiten zwischen der Staatsregierung in Neu-Delhi und den Landesregierungen den schnellen Aufbau neuer Unis. tiw

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