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Südkorea: Klon-Pionier Hwang verurteilt

Fast vier Jahre nach Aufdeckung der spektakulären Fälschungen seiner Stammzellstudien ist der Klon-Spezialist Hwang Woo Suk aus Südkorea zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Das zentrale Bezirksgericht in Seoul befand den 56-jährigen Tiermediziner am Montag für schuldig, Forschungszuschüsse veruntreut und sich auf illegalem Weg Eizellen für seine Experimente beschafft zu haben. Allerdings wurde der einst als „Volksheld“ gefeierte Forscher vom Vorwurf freigesprochen, sich durch seine Fälschungen mit Absicht Fördermittel von zwei lokalen Unternehmen erschlichen zu haben. Die eigentlichen Fälschungen der Studien waren nicht Gegenstand der Urteilsfindung in dem mehr als drei Jahre dauernden Prozess.

Hwangs Fälschungen führten zu einem der aufsehenerregendsten Wissenschaftsskandale in den vergangenen Jahrzehnten. Ende 2005 waren zwei zuvor als bahnbrechend gefeierte Stammzellstudien als Fälschungen aufgeflogen. Anfang 2006 musste das Fachjournal „Science“ diese Studien zurückziehen. Hwang und sein Team hatten behauptet, als weltweit erste Forscher menschliche Stammzellen aus geklonten Embryonen gewonnen zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Hwang vier Jahre Haft wegen Betrugs, Untreue und des Verstoßes gegen das Bioethikgesetz beantragt. Laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap kündigten die Anklagevertreter Rechtsmittel gegen das Urteil an.dpa

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