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© Science

Tiere: In den USA sterben die Fledermäuse

Die rätselhafte "Weißnasen-Krankheit" hat in Nordamerika zehntausende der Tiere dahingerafft. Sie waren von einem Pilz befallen, der sich vor allem bei Kälte vermehrt

Im Nordosten der Vereinigten Staaten sterben massenhaft Fledermäuse. Ursache dafür könnte ein aggressiver Pilz sein, der sich vor allem bei Kälte vermehrt. Das berichtet ein Forscherteam um David Blehert vom National Wildlife Health Center im US-Bundesstaat Wisconsin online im Fachmagazin „Science“.

"Gesunde Fledermäuse fliegen nicht tagsüber herum, vor allem nicht im Winter“, sagt ein Experte

Seit dem Winter 2006 standen Biologen vor einem Rätsel: Zehntausende Fledermäuse hatten ihre Winterquartiere im Staat New York und in den umliegenden Bundesstaaten trotz Eis und Schnee verlassen, waren ins Freie geflogen und dort in Scharen verendet – und das zum Teil am helllichten Tag. Aus einigen Kolonien überlebten nicht einmal zehn Prozent. Besonders stark dezimiert wurde die Art Myotis lucifugus.

Den Pilz hielt man bisher nur für die Folge einer anderen Krankheit

„Gesunde Fledermäuse fliegen nicht tagsüber herum, vor allem nicht im Winter“, sagte der Fledermausexperte Al Hicks damals der „New York Times“. „Weißnasen-Krankheit“ nannten Forscher das seltsame Phänomen, da die toten Fledermäuse fast alle eine von Pilzsporen überwucherte weiße Schnauze hatten. Ob der kälteliebende Pilz tatsächlich die Ursache für das Massensterben ist – oder nur die Folge der Schwächung durch eine andere Krankheit – ist noch unklar.

„Wir müssen die Ursache finden, um das Sterben aufzuhalten“, schreiben die Forscher. Fledermäuse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge fressen.

Dagny Lüdemann

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