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Tierschutzpreis 2014: Ohne jeden Schnitt

Für alternative Methoden zum Tierversuch und im Tierversuch erhielt der Heidelberger Biomediziner Thomas Korff jetzt den Tierschutz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

„Als Physiologe schätze ich es, wenn Tiere leben“, sagt Thomas Korff. Das ist die richtige Haltung für jemanden, der mit dem Ursula M. Händel-Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet wurde. Korff, Biomediziner am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Heidelberg, erforscht, wie sich Blutgefäße bilden und umgestalten. Dies tut er in der Petrischale an Zellkulturen – aber auch an Mäusen. Korff weicht auf das Ohr aus, um seine Versuchstiere zu schonen. Ohne jeden Schnitt kann eine Vene im Ohr abgebunden werden, um den Blutdruck in den zuleitenden Gefäßen zu erhöhen. Die Blutgefäße sind dann mit bloßem Auge gut erkennbar – Eingriffe werden unnötig.

Die DFG ehrt Korffs Methode, weil sie die Belastung und die Zahl seiner Versuchstiere verringert. Sie eigne sich für viele Anwendungen von der Krebsforschung bis zur Herz-Kreislauf-Physiologie. Auch die pharmazeutische Industrie sei interessiert. Der Tierschutzpreis wird von der DFG zum fünften Mal vergeben und ist mit 100 000 Euro dotiert. Korff will das Preisgeld nutzen, um seine Methoden so zu standardisieren, dass sie auch in anderen Laboren eingeführt werden können. (mrc)

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