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Am Montagmorgen war mit dem Blutmond, einer totalen Mondfinsternis, ein seltenes Phänomen am Himmel zu sehen. Hier über dem Kölner Dom.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Update

Totale Mondfinsternis über Europa: Blutmond bietet seltenes Spektakel am Himmel

Das Aufstehen hat sich meist gelohnt: Die Mondfinsternis war in weiten Teilen Deutschland besser zu beobachten als erwartet.

Super-„Blutmond“ in voller Pracht: Bei überraschend guter Sicht hat die totale Mondfinsternis in Deutschland viele Frühaufsteher begeistert. „Für die Jahreszeit Ende September war dies schon außergewöhnlich“, sagte Alexander Weis von der Vereinigung der Sternfreunde, die ihren Sitz im südhessischen Heppenheim hat. Das Ereignis in der Nacht zum Montag war ein großes Thema auch in den sozialen Netzwerken. „Da waren schon einige Leute wach.“ Laut Deutschem Wetterdienst war die Sicht in 70 Prozent der Landesfläche gut, in anderen Staaten Europas etwas schlechter.

Insgesamt dauerte das Schauspiel von 03.07 Uhr bis um 06.27 Uhr. Die totale Finsternis war zwischen 04.11 Uhr und 05.24 Uhr zu bewundern. Viele Sternwarten hatten extra geöffnet. In einigen Orten war mit eher schlechter Sicht gerechnet worden - doch dann gab es doch einen freien Blick zum Himmel. „Es war grandios“, sagte der Leiter der Volkssternwarte München, Benjamin Mirwald. „Wir hatten gebangt, weil ja Wolken vorhergesagt waren. Aber ab 02.00 Uhr war klarer Himmel.“ Laut Mirwald kamen rund 160 Besucher. „Es hat keine einzige Wolke gestört“, sagte auch Björn Voss, Leiter des Planetariums im LWL-Museum für Naturkunde in Münster. „Ich bin begeistert.“

Auf dem Gelände trafen sich etwa 50 Himmelsbeobachter, viele hatten Teleskope und Ferngläser dabei. Probleme hätten Himmelsgucker im Norden und Westen des Landes, etwa in Schleswig-Holstein, weiten Teilen Niedersachsens und im Norden Nordrhein-Westfalens gehabt, hieß es vom Wetterdienst. Relativ gut sei die Sicht in Westeuropa gewesen, schlechter in Italien und auf dem Balkan. Eine totale Mondfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Reihe liegen. Dann hält die Erde das Licht der Sonne ab, der Mond befindet sich im Schatten der Erde.

Die rötliche Färbung des „Blutmondes“ kommt von langwelligem Licht, das von der Erdatmosphäre in den Schattenkegel gestreut wird. „Die Rötung war am besten zur Hauptzeit zu sehen“, sagte Weis. Da der Vollmond in der Nacht der Erde besonders nahe kam, wirkte er zudem auch größer und wurde als Super-„Blutmond“ bezeichnet. Wer die nächste totale Mondfinsternis bestaunen will, muss sich gedulden: Erst wieder in drei Jahren - am 27. Juli 2018 - werde eine in Deutschland zu beobachten sein, hieß es von den Sternfreunden. (dpa)

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