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TURNERS Thesen: Willkür macht keine Exzellenz

Der bayerische Wissenschaftsminister plädiert dafür, die neun bisher ausgewählten Exzellenz-Universitäten (die beiden Münchener, Karlsruhe, Aachen, Heidelberg, Freiburg, Konstanz, Göttingen, FU Berlin) auch in der nächsten Runde bis 2017 zu fördern, ohne dass sie sich der Konkurrenz mit anderen stellen müssen. Im Juni soll darüber entschieden werden, welche (bis zu zwölf) Universitäten den Exzellenzstatus erhalten, wobei an höchstens fünf der sieben neuen Bewerber (Bochum, Bremen, Dresden, HU Berlin, Köln, Mainz, Tübingen) gedacht ist.

Der bayerische Wissenschaftsminister plädiert dafür, die neun bisher ausgewählten Exzellenz-Universitäten (die beiden Münchener, Karlsruhe, Aachen, Heidelberg, Freiburg, Konstanz, Göttingen, FU Berlin) auch in der nächsten Runde bis 2017 zu fördern, ohne dass sie sich der Konkurrenz mit anderen stellen müssen.

Im Juni soll darüber entschieden werden, welche (bis zu zwölf) Universitäten den Exzellenzstatus erhalten, wobei an höchstens fünf der sieben neuen Bewerber (Bochum, Bremen, Dresden, HU Berlin, Köln, Mainz, Tübingen) gedacht ist. Werden es zwölf (bei fünf neuen), müssten von den neun bisher Auserwählten zwei „absteigen“. Sollte der bayerische Vorschlag gelten, bedeutete die Beschränkung auf höchstens drei neue eine Härte für die anderen Kandidaten; das Durchwinken der neun bereits Begünstigten wäre eine zusätzliche Benachteiligung der in den früheren Endrunden Unterlegenen, von denen einige erneut antreten. Sie unterschieden sich von der „Spitze“ dadurch, dass ihre Zukunftskonzepte als weniger exzellent bewertet wurden.

Der Einwand, die neun sogenannten Elite-Universitäten hätten gar nicht genügend Zeit gehabt, Vorhaben erfolgreich umzusetzen, kann nicht überzeugen. Bei Beginn des Verfahrens war bekannt, dass die Ausgewählten sich dem Wettbewerb stellen müssen. Sie hatten mehrere Jahre Zeit, die zu Papier gebrachten Ideen umzusetzen. Ist ihnen dies nicht gelungen, haben sie ihre Chance verspielt. Wollte man jetzt die Bedingungen ändern, verstetigt sich die Problematik der ersten Auswahl.

Auch die Universitäten müssen sich düpiert fühlen, die ebenfalls Forschungscluster und Graduiertenschulen aufweisen. Das sind: Kiel, TU Berlin, Medizinische Hochschule Hannover, Bielefeld, Bonn, Gießen, Dresden, Darmstadt, Saarbrücken, Erlangen, Stuttgart. Deren Zukunftskonzepte haben in den Augen der die Entscheidungen tragenden Gremien von Wissenschaftsrat und DFG offenbar nicht die Qualität für die Zulassung zur Endrunde gehabt. Dass es daneben einen „Rest“ von fast 60 Universitäten gibt mit ebenfalls hervorragenden Wissenschaftsbereichen geht schon fast unter.

Alles kann man in einem Wettbewerb gebrauchen, nur keine Willkür. Das aber wäre es, würde man die Spielregeln im laufenden Verfahren ändern.

Wer mit dem Autor diskutieren möchte, kann ihm eine E-Mail schicken: g.turner@tagesspiegel.de

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