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Absolventinnen und Absolventen einer Uni mit Doktorhüten, eine Frau klatscht in die Hände.

© Ingo Wagner/picture alliance/dpa

U-Multirank 2017/18: Private sammeln Daten - und werden gut gerankt

Die europäische Ranking-Initiative U-Multirank liefert erneut teils überraschende Ergebnisse. Etliche Unis haben sich dem Datenkraken verweigert - auch in Berlin.

Das globale Ranking „U-Multirank“ zeichnet erneut ein teilweise überraschendes Bild von der deutschen Hochschullandschaft. Die besten deutschen Hochschulen im Lehren und Lernen, in der Forschung, im Wissenstransfer, bei der Internationalisierung und beim regionalen Engagement sind demnach die Jacobs Universität Bremen, die WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar und Düsseldorf sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In die Spitzengruppe der besten fünf haben es dem am Donnerstag veröffentlichen Ranking zufolge auch die TU München und die Universität Stuttgart geschafft (hier geht es zur gesamten Auswertung).

Differenzierter als andere Rankings, aber auch komplizierter

In der vierten Ausgabe von U-Multirank seit der Premiere 2014 finden sich Informationen zu fast 1500 Hochschulen in 99 Ländern – und zu gut 10 500 Studienfächern. Das von der EU-Kommission initiierte Ranking erhebt den Anspruch, differenzierter als andere Orientierungshilfen für Studierende und Lehrende zu sein und statt der großen Forschungsunis auch regionale Hochschulen zu berücksichtigen.

Zwar dominieren die großen US-Universitäten wie Harvard, Princeton, Stanford und das MIT auch dieses Ranking, wenn es um Forschungsstärke und Patente geht. Weil aber ebenso regionales Engagement zählt, liegt etwa die private SRH Hochschule in Heidelberg in der Auswertung für Deutschland in dieser Kategorie ganz vorne. Seine Komplexität macht U-Multirank aber eher unübersichtlich; von Anfang wurde mangelnde Nutzerfreundlichkeit kritisiert.

Dominanz der Privaten - dank besseren Datentransfers

Wie kommt es zu der insgesamt auffälligen Dominanz privater Hochschulen hierzulande? Sie seien den staatlichen Universitäten bei der Sammlung und Bereitstellung rankingrelevanter Daten meist weit voraus, erklärt Gero Federkeil, Leiter des Bereichs internationale Rankings am Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Das CHE führt das internationale Konsortium an, das U-Multirank erstellt.

Humboldt liefert zu Drittmitteln und liegt in der Spitzengruppe

Die drei großen Berliner Unis sind – anders als das KIT, die TU München oder auch die Uni Stuttgart – in keiner der großen Dimensionen wie Forschung und Internationalität in der Spitzengruppe vertreten. Bei den am besten zitierten Publikationen spielten Humboldt-Uni, Freie und Technische Universität aber ganz vorne mit, sagt Federkeil. Die HU sei auch bei den Drittmitteln für die Forschung in der Spitzengruppe – FU und TU hätten hierzu keine Daten geliefert.

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