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Die German University in Cairo, eines der Prestigeprojekte der deutschen Wissenschaftsaußenpolitik in Afrika.

© LAIF

Uni-Austausch: Deutsche Studierende gehen seltener nach Afrika

Immer weniger Studierende und Forscher aus Deutschland gehen nach Afrika. Die Grünen kritisieren, die Afrika-Strategie des BMBF sei wirkungslos.

Die „Afrika-Strategie“ des Bundesforschungsministeriums wird ihrem Namen kaum gerecht. Das jedenfalls kritisiert der grüne Bundestagsabgeordnete Kai Gehring. Er bezieht sich auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag zu der Strategie, die 2014 aufgelegt wurde und in deren Rahmen seitdem Projekte in Höhe von 350 Millionen Euro gefördert wurden.

Für besonders „alarmierend“ hält Gehring, dass seit 2014 das Interesse deutscher Wissenschaftler und Studierender an einem Austausch mit Afrika sinkt – und das, obwohl die weltweite Mobilität wächst. Tatsächlich gingen 2014 noch 504 Forscher und Studierende aus Deutschland nach Afrika, während es 2017 nur 412 waren. Aus Afrika nach Deutschland gehen jährlich rund dreimal so viele, auch hier sind die Zahlen allerdings gesunken.

Kritik: Afrika-Projekte sind nur ein "Sammelsurium"

Der Rückgang ist umso erstaunlicher, als die Zahl der Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Afrika in der Zeit von 638 auf 905 gestiegen ist. Prestigeprojekte sind hier unter anderem die German University in Kairo oder der Campus El Gouna der TU Berlin (wobei dieser größtenteils durch einen privaten Sponsor finanziert ist).

Gehring vermisst indes einen roten Faden bei den geförderten Afrika-Projekten; diese seien nicht viel mehr als ein „Sammelsurium“. Bei der Neuauflage 2018 fehle vor allem ein Schwerpunkt „Gesellschaftliche Entwicklung“, den es vorher noch gegeben habe. „Aufgabe der Bundesregierung wäre es, auch über die Förderung von Bildung und Forschung demokratische Strukturen in den Ländern Afrikas zu unterstützen“, erklärt Gehring.

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