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Universitäten: TU Berlin: „Wahl Steinbachs ist bedauerlich"

Der Kuratoriumsvorsitzende der TU Berlin, Manfred Gentz, ist enttäuscht über die Wahl von Jörg Steinbach zum neuen Präsidenten der Universität.

Es sei aus seiner Sicht „bedauerlich“, dass der Erweiterte Akademische Senat nicht der Empfehlung des Kuratoriums gefolgt sei, den Gegenkandidaten Martin Grötschel zu wählen, sagte Gentz dem Tagesspiegel auf Anfrage.

Das Kuratorium – das als Aufsichtsrat über die Unileitung fungiert – hatte sich im Herbst nach einer langen Debatte mehrheitlich, aber mit Gegenstimmen, für den Mathematiker Grötschel ausgesprochen. In einer Stellungnahme des Kuratoriums zur Wahl hatte es unter anderem geheißen, Reputation und Leistungsfähigkeit der TU müssten deutlich gesteigert werden. Unter dieser Voraussetzung sei Grötschel der bessere Kandidat. Er sei weiterhin der Ansicht, dass diese Ziele „mit Grötschel besser zu erreichen sind als mit Steinbach“, sagte Gentz. Der neu gewählte Präsident stehe dagegen „für eine Bewahrung des Status quo und Interessenausgleich“. Gentz sagte, er müsse es sich jetzt „sehr gut überlegen, wie und ob es eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Herrn Steinbach und mir geben kann“.

Der Erweiterte Akademische Senat, das Wahlgremium der TU, hatte sich am Mittwoch mit 33 Stimmen für den Chemiker Jörg Steinbach als neuen Präsidenten entschieden. Der Mathematiker Martin Grötschel unterlag mit 27 Stimmen. Die Empfehlung des Kuratoriums war für die Wahlfrauen und Wahlmänner der TU nicht bindend.

Auch der Mathematiker Günter Ziegler sagte, er sei „enttäuscht“ über den Wahlausgang. Allerdings sollten jetzt nicht „wochenlang Wunden geleckt werden“. Die TU-Angehörigen sollten jetzt zusehen, „dass es vorangeht“.

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