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Vor dem nächsten Exzellenzwettbewerb: Die Rektoren sind gegen Elite-Regionen

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hält nichts davon, dass in der nächsten Exzellenzinitiative ganze "Spitzenregionen" gefördert werden. Entschieden hat die Politik noch nichts

Horst Hippler, der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), kritisiert Gedankenspiele der Politik, wonach in der nächsten Exzellenzinitiative auch mehrere Universitäten in einer Region gemeinsam als „Spitzenregion“ gefördert werden können sollen. „Die Hochschulen aller Regionen müssen die Chance erhalten, ihre Vorhaben zu präsentieren, auch in Zusammenarbeit mit überregional frei gewählten Partnern“, erklärte Hippler am Dienstag.

Hinter Hipplers Äußerung steckt die Sorge, zahlreiche Universitäten könnten von dieser Förderlinie unabhängig von ihrer Leistung von vornherein ausgeschlossen werden. Der Prozess der Konzentration besonders leistungsstarker Wissenschaft auf wenige Regionen würde sich beschleunigen. Selbst wenn sich in dieser Förderlinie auch einzelne Unis bewerben könnten, befürchten Kenner hinter den Kulissen, die Fördertöpfe könnten dann schon weitgehend von den großen „Spitzenregionen“ ausgeschöpft sein. „Wer wissenschaftliche Exzellenz fördern will, kann das nur in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren tun“, erklärte Hippler. Bund und Länder gefährdeten ihren eigenen Erfolg, würden sie dieses Prinzip aufweichen. Trotz des existierenden Zeitdrucks dürfe es keine „Abstriche bei der Qualität“ des Auswahlverfahrens geben.

Am kommenden Freitag wird der in der scientific community mit Spannung erwartete Bericht der Imboden-Kommission öffentlich vorgestellt. Die Kommission unter Leitung des Umweltphysikers Dieter Imboden beurteilt die vergangenen Phasen der Exzellenzinitiative. Erwartet werden aber auch Hinweise für die Ausgestaltung der nächsten Runde ab 2017. Es wird damit gerechnet, dass Bund und Länder sich im Anschluss an die Evaluation zügig über die noch umstrittenen Förderformate einigen, damit die Wissenschaft planen kann.

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