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Auf der Tanzfläche.

© dpa

Wahrnehmung von Rhythmus: Abweichungen im Takt machen Lust auf Tanzen

Es gibt Songs, deren Groove die Menschen auf die Tanzfläche treibt, während andere Lieder weniger erfolgreich sind. Eine der Ursachen dafür sind Abweichungen im Rhythmus, von Musikern auch als „Synkopen“ bezeichnet.

Das berichten Forscher um Maria Witek von der Universität Oxford im Fachmagazin „Plos One“. Sie stützen sich auf eine Internetbefragung von 60 Teilnehmern. Ihnen wurden Musikstücke vorgestellt, deren Rhythmus unterschiedlich stark von dem regulär zu erwartenden Takt abwich. Dieses Gestaltungsmittel findet sich besonders häufig in Stilrichtungen wie Jazz, Funk oder Hip Hop. Die Hörer sollten angeben, welches Maß an Rhythmusabweichungen sie am stärksten zum Tanzen motivierte und bei welchem sie das größte Wohlbefinden empfanden.

Demnach löst ein mittleres Maß an rhythmischer Unregelmäßigkeit beim Zuhören das größte Wohlbefinden aus – und animiert damit am stärksten zum Tanzen. Das liege vermutlich daran, dass die Unterbrechung regulärer Rhythmen die Erwartungshaltung des Gehirns durchbricht und es zur aktiveren Teilnahme am Gehörten veranlasst, schreiben die Forscher. Der Körper werde aufgefordert, sich mit dem Takt zu synchronisieren, was Lust auf Bewegung mache.

Wird der Rhythmus zu kompliziert, wirkt dies nicht mehr motivierend, da er schwer zu verfolgen ist. Musikstile wie Free-Jazz, die der Hörer mit rhythmischer Unruhe assoziiert, können aber dennoch als angenehm empfunden werden.

Lisa-Marie Petersen

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