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Was uns Romane über Zweisamkeit lehren: „Am Pathos von Bindung und Treue wird festgehalten“
Liebesromane können bei gebrochenem Herz Trost bieten, eine Vergleichsfläche fürs eigene Leben sein. Aber verführen sie uns zu veralteten Rollen und Kitsch? Ein Soziologe hat bekannte Erzählungen daraufhin analysiert.
Stand:
Herr Burkart, was können wir uns heute aus Romanen über die Liebe und das Begehren „erlesen“?
Romane sind zwar keine Ratgeber-Literatur. Wir begegnen hier fiktiven Figuren in einem ästhetisierten Rahmen. Meist bewegen sich diese Figuren in neueren Romanen in einem bestimmten Milieu, die Figuren sind häufig selbst Schriftsteller oder Künstler, Architektinnen und Schauspielerinnen, Bibliothekarinnen, Buchhändlerinnen. Sie haben, um mit dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu zu sprechen, alle denselben Habitus. Denken Sie an „Kairos“ von Jenny Erpenbeck, wo der Liebhaber bei der ersten Begegnung Mozarts „Requiem“ auflegt.
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