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Soldaten der ukrainischen Streitkräfte in der Region Saporischschja

© REUTERS/Stringer

Tagesspiegel Plus

Wie endet der Ukraine-Krieg?: Was die Geschichte verrät – und wo sie in die Irre führt

Im Ukraine-Krieg werden Vergleiche zu Versailles 1919 oder München 1938 bemüht. Historische Analogien können Orientierung geben – zugleich aber in die falsche Richtung weisen.

Martin Sabrow
Ein Gastbeitrag von Martin Sabrow

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Wenn die Zukunft ungewiss scheint, wächst das Bedürfnis, in der Vergangenheit Orientierung zu suchen. So verglich der frühere Außenminister Sigmar Gabriel den amerikanischen Diktatfriedensplan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs mit dem Versailler Vertrag von 1919.

Und der Osteuropahistoriker Martin Schulze-Wessel stellte die über den Kopf der Ukraine hinweg geführten Gespräche zwischen Washington und Moskau in die Tradition des Münchner Abkommens von 1938, bei dem ohne Beteiligung der Tschechoslowakei über deren Schicksal entschieden wurde.

Auch beim Münchner Abkommen wurde über das Schicksal eines betroffenen Staates ohne dessen Beteiligung entschieden: Adolf Hitler (M) zwischen Arthur Neville Chamberlain (Großbritannien), Édouard Daladier (Frankreich), Benito Mussolini und Graf Galeazzo Ciano (beide Italien) 1938 in München

© dpa

Doch kann der Blick in die Vergangenheit jenseits militärischer Taktiklehren überhaupt verlässliche Orientierung über die Entwicklung militärischer Konflikte in der Gegenwart und namentlich den gegenwärtigen um die Ukraine bieten?

Die trügerische Lehrmeisterin

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