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Wissenschaftlicher Nachwuchs: Rektoren uneins über bessere Karrierewege

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) tut sich schwer mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein Papier, mit dem die Karriereplanung für Forscher verbessert werden soll, fiel zunächst durch.

Hochschulen sollen mit jungen Forschern keine kurzen „Kettenverträge“ mehr schließen. Vielmehr sollten sich projektbezogene Verträge an der Laufzeit der zu bearbeitenden Projekte orientieren. Hochschulen sollten zudem Konzepte für dauerhafte Stellen nach der Promotion entwickeln und Zusatzqualifikationen für Nachwuchsforscher anbieten. So steht es in einem Entwurf der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu einem „Orientierungsrahmen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“. Damit will die HRK die Karriereplanung des wissenschaftlichen Nachwuchses transparenter und besser als bisher gestalten.

Doch offensichtlich tut sich die HRK bei dem Thema schwer: Das Papier ist bei den Präsidenten und Rektoren zunächst durchgefallen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die bessere Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs seit langem fordert, ist enttäuscht. „Es wird höchste Zeit, dass die Hochschulen sich auf berechenbare Karrierewege verpflichten“, hieß es am Mittwoch.

Laut GEW sprach sich die HRK-Mitgliederversammlung mit 94 zu 92 Stimmen bei 32 Enthaltungen gegen den Beschlussentwurf aus. Zu hören ist aus Teilnehmerkreisen, einige Rektoren fühlten sich durch den Orientierungsrahmen in ihrer Autonomie eingeschränkt. Andere hätte der „Duktus“ des Papiers gestört: Es sei zu viel von Fürsorge und zu wenig von Selbstständigkeit junger Forscher die Rede. Prinzipiell seien die Rektoren aber einig über die Bedeutung des Themas. Das Konzept werde überarbeitet und solle in einer der nächsten Sitzungen verabschiedet werden.

Das Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt, sieht vor, dass jede Hochschule einen eigenen Plan zur Nachwuchsförderung erarbeitet, der sich an den HRK-Empfehlungen orientiert. Jede Hochschule soll „akademische Daueraufgaben“ identifizieren und ein entsprechendes Stellenportfolio aufstellen. Ebenso enthalten sein sollen Befristungsregeln, Personalentwicklungskonzepte und Zusatzqualifikationen. Junge Forscher müssten für das gesamte Spektrum an Jobs nach der Promotion qualifiziert werden. Die Passagen zur Personalentwicklung wurden teils als unzureichend kritisiert, heißt es.tiw

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