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Zöllner: „Ein äußerst erfolgreicher Tag für die Humboldt-Uni“

Wissenschaftssenator Zöllner über das Ergebnis des Exzellenzwettbewerbs und das Erfolgsrezept der Freien Universität Berlin.

Herr Zöllner, warum ist die so renommierte und forschungsstarke Humboldt-Universität durchgefallen?

Die Humboldt-Universität ist nicht durchgefallen, sondern hat äußerst erfolgreich abgeschnitten. Das gilt auch für die Technische Universität. Berlin war überhaupt unter allen Bundesländern mit am erfolgreichsten. In der dritten Linie um den Elitestatus war es wohl so, dass der Reifegrad des HU-Antrags aufgrund der kürzeren Vorbereitungszeit noch nicht so hoch war, dass er nach Meinung der Gutachter förderungswürdig gewesen wäre.

Trotzdem, die Niederlage ist ein Schock. Was hat die Freie Universität besser gemacht als die HU?

Ich wehre mich dagegen, dass das Ergebnis als Niederlage gewertet wird. Das ist ein äußerst erfolgreicher Tag für die Humboldt-Universität. Über die Gründe, was die FU besser gemacht hat, kann ich nicht spekulieren. Es kann sein, dass sie von ihren Erfahrungen aus dem ersten Durchgang profitiert hat und ihr Konzept bereits weiterentwickeln konnte.

Traut man dem bankrotten Berlin vielleicht nicht zu, für zwei Eliteunis sorgen zu können?

Nein, Berlin hat mit seinem Masterplan dokumentiert, dass es seine Universitäten vorbehaltslos unterstützt.

Warum kann Baden-Württemberg mit insgesamt vier Eliteunis einen so überragenden Erfolg verbuchen?

Jeder, der die Wissenschaftslandschaft in Deutschland kennt, weiß, dass es hier die ältesten und traditionsreichsten Universitäten gibt. Baden-Württemberg ist historisch bedingt sehr stark.

Muss die HU jetzt fürchten, in Zukunft weniger unterstützt zu werden?

Sie können mit Sicherheit davon ausgehen, dass dieser Senat alle Universitäten stärken und wettbewerbsfähig weiterentwickeln wird.

Berlin hat jetzt eine Eliteuni, warum muss es jetzt auch noch die von Ihnen geplante Superuni geben?

Dieses Thema ist erst in Kürze dran.

Das Gespräch führte Anja Kühne.

Jürgen Zöllner, 62,

ist SPD-Mitglied, seit 2006 Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin und seit 2005 Bundesbeauftragter im EU-Rat für Bildung, Jugend und Kultur.

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