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Zoologie: Neuer Job im Bienenstock

Ein Bienenvolk bietet seinen Arbeiterinnen viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Deutsche Forscher haben neben den rund zwölf bekannten "Bienen-Berufen", wie Pollensammlerin, Wabenbauerin oder Wächterin, einen weiteren Job entdeckt, den man als "Tankwartin" bezeichnen könnte.

Einige der Arbeiterinnen machen nichts anderes, als ihren schuftenden Kolleginnen Honig vorbeizubringen.

In ihrer Doktorarbeit fand die Zoologin Rebecca Basile von der Bee-Group der Uni Würzburg heraus, dass diese Versorgungsbienen ständig Nachschub aus dem Honiglager am Rand des Bienenstocks holen und zu den Brutstätten bringen. Während der zehntägigen Puppenphase der Larven müssen hier Heizerbienen rund um die Uhr mit den Flügeln schlagen, um genug Wärme für die Brut zu erzeugen. Damit ihnen dabei nicht die Energie ausgeht, werden sie von den Versorgungsbienen gefüttert.

Die Karriere einer Biene verläuft in der Regel geradlinig, ihrem Alter entsprechend. In Anpassung an die verschiedenen Aufgaben verändert sich dabei auch ihr Körperbau. Junge Arbeiterinnen bleiben im Bienenstock, säubern die Waben und bereiten das Futter für die Larven vor. Sind sie etwas älter, füttern sie den Nachwuchs. Später bauen sie Waben, wozu sie Wachsdrüsen entwickeln. Erst zum Ende ihrer Karriere dürfen sie am Eingang Wache halten oder den Bau verlassen, um Pollen zu sammeln. Indem sie dabei Pflanzen bestäuben, produzieren sie enorme Werte für die Landwirtschaft. Gerade stellte das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung eine Studie vor, wonach der Nutzen der Tiere im Jahr 2005 bei etwa 150 Milliarden Euro lag. Auch deshalb machen sich Imker Sorgen um die Bienen, die durch Infektionen und Insektizide bedroht sind. 

Dagny Lüdemann

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